Häufig bekommt Wagner Museums-Angebote, die ihm etwas Kopfzerbrechen bereiten. Bei Möbeln und größeren Gegenständen hat das Museum längst die Grenze erreicht. Aber auch bei Ausstellungsstücken, die noch zu integrieren wären, muss er die Verwendbarkeit in Erwägung ziehen.

So bekam er vor kurzem die Haut eines Nilkrokodils angeboten, was ihm als Kuriosität zunächst interessant schien. Dann aber kamen ihm Zweifel bei der Zuordnung der Gabe ins Heimatprofil des Museums. Glasbach, Fischbach, Teufensee – da wäre die Sache klar, wie etwa bei einer präparierten Forelle, die er jüngst für die Abteilung Fischerei überlassen bekam.
Aber ein Krokodil? Ein Vorgriff auf die Erderwärmung? Der gute Rat war in diesem Fall nicht zu teuer. Immerhin stammt die Familie des Überlassers aus Niedereschach und das Krokodil wurde 1960 vom Vater des jetzigen Besitzers in Tansania bei Forschungsreisen geschossen. Somit war auch die Frage der Einfuhrerlaubnis geklärt, ebenso auch die Frage der Zugehörigkeit zum Museum. Dieses soll ja nicht nur direktes Zeugnis der kulturellen Vergangenheit der Gemeinde und der Umgebung sein, sondern auch vom Leben und der Beschäftigung der Bürger künden.
Bodenscan bringt gute Ergebnisse
So ganz nebenbei erledigt Wagner noch etliche „Museums-Hausarbeiten“, wie aktuell insbesondere die Nachforschungen über einen römischen Ziegelbrennofen unterhalb des Römerbads im Fischbachtal. Eine Untersuchung im Sommer mittels Bodenscan durch das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) ergab tatsächlich die Lage des Bodendenkmals und auch einen recht guten Erhaltungszustand, trotz der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung im dortigen Bereich.
Jetzt hofft der Chef auf weitere Überraschungen
Die Funktion als Ziegelofen kann aufgrund der großen Menge von Fehlbrandmaterial als sicher bestimmt werden. Wagner hofft nun auf weitere Funde. „Schlacken und Glasfluss lassen auf Überraschungen hoffen“, so der Museumsleiter voller Vorfreude.
Sehr gefreut hat sich Wagner auch über die Idee von Claudia Schmid, die sich um die Homepage des Museums kümmert, dort einen Adventskalender in digitaler Form zu installieren. Seit dem 1. Dezember kann auf der Internetseite des Heimatmuseums täglich ein Fensterchen geöffnet werden, dessen Inhalt ein Bild aus dem Museum zeigt.
Alles soll im neuen Licht erstrahlen
Zu den Veränderungen im Museum sei auch die Verbesserung von Beleuchtungseffekten zu zählen. Die bisher verwendeten Strahler seien zwar gut zur Hervorhebung von Einzelobjekten geeignet, aber bei dem Konzept der Szenerien fehle oft die Grundhelligkeit zur Übersichtlichkeit. Hier plant Wagner in der nach seinen Angaben weltweit einzigen Leiberausstellung ein neues Konzept.