Schönwald – Einen deutlichen Einblick in die Schönwalder Finanzen eines – wie vielerorts – nicht einfachen Jahres erhielten die Gemeinderatsmitglieder. Schönwalds. Kämmerer Harald Hafner blickte auf alle relevanten Haushaltspositionen. Es sei wohl einer der schwierigsten Haushalte seit Jahren, daher sei Ausgabendisziplin oberstes Gebot.

Umso betrüblicher lasen sich die enormen Mindereinnahmen, die bei der Gewerbesteuer zu erwarten seien. Mit knapp 40 Prozent weniger als den im Haushalt prognostizierten 480.000¦Euro rechnet Hafner aktuell. Erste Rückzahlungen habe er bereits getätigt. Zwar würden auch bei den Gemeindeanteilen der Umsatz- und Einkommensteuer noch erhebliche Summen fehlen, diese würden aber wohl am Ende zumindest passen, da sie quartals- oder halbjahresweise abgerechnet werden, so Kämmerer Hafner. Ein kleines Problem stellten die Zweitwohnungen dar. Diese würden kontinuierlich abnehmen, so dass viele Besitzer sie nun als Bürger nutzten und dadurch sowohl die Zweitwohnungssteuer als auch beim Tourismus die Jahres-Kurtaxe wegfallen. Unter den Ansätzen würden auch einige Zuschüsse und Zuweisungen vom Land liegen. Über den Erwartungen liegen die Kita-Gebühren. Bei den Abwassergebühren zeichne sich dagegen eine Unterdeckung ab.

Höchst erfreulich seien die Einnahmen beim Forst, wo enorme Mehreinnahmen erzielt wurden. Zusammen mit den Einnahmen aus Betriebskosten, die ebenfalls deutlich höher als angesetzt seien, könne die Mindereinnahme bei der Gewerbesteuer gedeckt werden. Auch gab es Mehreinnahmen bei Bußgeldern, Mahngebühren und Ähnlichem. Einsparungen gebe es bei Personalkosten und den Sozialleistungen, Überschreitungen dagegen bei Beiträgen zur Versorgungskasse der Beamten.

Positiv wirke sich aus, dass die Kreisumlage geringer als befürchtet sei. Teurer als geplant waren dagegen die Kosten für Rechtsberatungen. Da der Haushalt keinerlei Spielräume vorsehe, müsse man unter Umständen geplante Maßnahmen auf kommende Haushaltsjahre verschieben, erklärte Hafner weiter. Entspannt sehe die Lage beim Eigenbetrieb Wasserversorgung aus. Allerdings sei der Wasserverbrauch rückläufig. Ansonsten gebe es keine wesentlichen Änderungen gegenüber den Planansätzen.

Beim Eigenbetrieb Tourismus sei die Lage dagegen anders. Sie hänge im Wesentlichen von den Einnahmen der noch anstehenden Sommermonate ab. Positiv sei die Entwicklung beim Naturfreibad. „Die Lage ist kein Grund, sich vom Felsen zu stürzen, am Ende kommen wir mit eineinhalb blauen Augen davon“, so das Fazit des Kämmerers.