Schönwald – Eine neue Ausstellung gibt es im Eschle in Schönwald: Angela Faißt aus Hornberg zeigt bis zum 22. September die ganze Palette ihres Schaffens. Die Laudatio von Tom Schönwald regte die Besucher zum Nachdenken an. Vor rund sieben Jahren zog Angela Faißt von Schwanau bei Lahr nach Hornberg um. Nun zeigt die Malerin mit ihrer Ausstellung die ganze Palette ihres künstlerischen Schaffens. „Querbeet“ nennt sich die Schau.

Anlässlich der Vernissage erklärte sie im Gespräch mit unserer Redaktion, was das bedeutet: „Es hat weniger mit Natur und Garten zu tun als mit meiner Art zu malen: Ich will mich nicht festlegen, weder bei der Wahl meiner Motive, noch beim Stil oder den Materialien. Ich mache das einfach querbeet“, erzählte sie mit einem Schmunzeln. Normalerweise hat sie dennoch eine Attitüde: Ihre Motive sollen erkennbar sein – mit ganz wenigen Ausnahmen. „Ich habe auch einige wenige abstrakte Bilder im Portfolio.“ Angela Faißt hat schon als Kind gern gemalt. „Farben und Natur waren immer so mein Ding“, sagt sie. Besonders der Frühling mit seinen vielen verschiedenen Grüntönen und die bunte Vielfalt des Herbstes hätten es ihr angetan.

Eine Bekannte habe sie auf einen VHS-Kurs aufmerksam gemacht, der sich dem „Malen auf großen Formaten“ widmete. 2015, im Alter von 48 Jahren, begann sie dann ein Studium an der Akademie für Bildende Kunst in Lahr. Das bedeutete, fast jeden Abend nach der Arbeit nach Lahr zu fahren, was von Schwanau aus kein Problem war. Doch sie setzte ihr Studium auch nach dem Umzug ins Kinzigtal fort. Im Jahr 2022 konnte sie es abschließen.

Als Beruf sieht sie ihre Malerei nicht an, jedoch als unverzichtbar gewordenen Ausgleich zum Alltag: „Es senkt meinen Stresslevel, beim Malen kann ich mich völlig vergessen.“ Vor allem der Umgang mit Materialien, Maltechniken und das Experimentieren mit Farben machen ihr viel Freude: Es sei sehr spannend, wie aus der Mischung realer Bilder und Fotografien, die sie als Collage verwende und mit Farben vermische, die gespachtelt, getupft oder bemalt werden, ein völlig neues Bild entstehen könne.

Die Laudatio hielt Tom Schönwald auf eine einzigartige Weise: „Was ist Kunst? – Ist das Kunst oder kann das weg? Was juristisch eine unzulässige Frage darstellt“, provozierte er. „Was sehe, was höre ich?“, müsse die vordergründige Frage heißen. Und – welche Botschaften erlebe ich, was macht ein Kunstwerk mit mir. Was man sehe, treffe nicht zwangsweise auf andere zu. „Wenn sie also ein Werk erwerben, kaufen Sie nicht nur ein Stück farbige Leinwand, sondern auch ein Stück Angela Faißt“, betonte er.

Die Ausstellung kann jeweils am Donnerstag und am Sonntag von 14 bis 17.30 Uhr sowie zu angekündigten Veranstaltungen betrachtet werden.