Schönwald – Nach Triberg geht nun auch Schönwald in eine europaweiten Ausschreibung (VgV-Verfahren) von Architektenleistungen zugunsten eines neuen Feuerwehrgerätehauses. Anders als in der Wasserfallstadt gibt es jedoch keine Machbarkeitsstudie, die Ausschreibung ist daher absolut ergebnisoffen.

Da eine solche Ausschreibung zeitintensiv und kompliziert ist, stellte die Gemeindeverwaltung Klaus-Peter Steybe aus Kirchzarten vor. Er ist Architekt, sah sich aber eher als Controller und Projektsteuerer – so sucht er für Kommunen und andere Bauherrschaften den richtigen Planer für deren Vorhaben.

Mit den VgV-Verfahren kennt er sich bestens aus. Er erläuterte auch, warum man nicht wie vormals die einzelnen Schritte zum Bau größerer Bauten einzeln vergeben könne. Da sei Deutschland ziemlich einsam gewesen innerhalb der Europäischen Union – in fast allen anderen Mitgliedsländern galt schon immer: ein Bau, eine Architektenleistung.

Daher müssten alle Planerhonorare zusammengezählt werden. Und wenn die Summe dann 215.000 Euro für öffentliche Vorhaben überschreite, müsse eine europaweite Ausschreibung erfolgen – was auch das künftige Gerätehaus des Kurorts betrifft. Die errechnete Planungsleistung liegt hier bei rund 265.000 Euro. „Das trifft viele Kommunen hart“, wusste er.

Wenn man ihn beauftrage, werde er ein zweistufiges Verfahren umsetzen: Im ersten Schritt werde er einen Wettbewerb in die Wege leiten – es sei keine Manipulation möglich. „Ich möchte, dass Sie am Ende den Planer bekommen, mit dem Sie zufrieden sind“, so seine Intention. Zudem werde sich herauskristallisieren, ob weitere Fachplaner notwendig werden, die ebenfalls europaweit ausgeschrieben werden müssten. Rund sechs Monate würde dies in Anspruch nehmen, so Steybe. Die Arbeit seines Büros kostet laut Angebot gut 16.000 Euro und ist durch Haushaltsmittel abgedeckt.

Er habe nichts gegen Steybe und seine Arbeit, so Johannes Göppert von der Freien Liste Schönwald (FLS) – dennoch werde er aus Protest gegen dieses Verfahren stimmen. Er empfinde diese Vorschriften als Wahnsinn und drücke damit nur seinen Ärger darüber aus. Damit traf er wohl den Nerv eines weiteren Ratsmitglieds – dennoch wurde der Vergabe für die Ausschreibung an das Büro Steybe bei zwei Enthaltungen zugestimmt.