Schönwald – Polizeihauptkommissar Markus Dorer ist der neue Postenführer des Polizeipostens Triberg. Seit Jahresbeginn ist er dort tätig, seit Anfang Juli ist er Leiter des Postens. Nun stellte er sich und die Kriminalstatistik des Jahres 2023 im Gemeinderat in Schönwald vor. „Vielleicht kommt mit Ihnen etwas Kontinuität zurück“, meinte dazu Schönwalds Bürgermeister Christian Wörpel hoffnungsfroh im Hinblick auf die vielen Führungswechsel in den letzten Jahren. Auf eine etwas andere Art, als gewohnt, hatte „der Neue“ die Zahlen aufgearbeitet.

Nicht wie gewohnt anhand der vorliegenden Zahlen mit Blick auf die Häufigkeitszahl (die tatsächlichen Straftaten hochgerechnet auf 100.000 Einwohner) – den Bürger interessiere das tatsächliche Geschehen, so sein Ansatz.

Und da, so seine Aussage, könne man mit Fug und Recht sagen, dass es sich im Kurort sicher lebe. Schon die erfassten Delikte zeigen auf: Es sind deutlich weniger als im Vorjahr – die Zahl ging von 83 Delikten im Jahr 2022 auf 64 (ein Minus von 22,9 Prozent) Straftaten zurück – bei allerdings gesunkener Aufklärungsquote. Bedenklich sei der gestiegene Anteil von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, die von zwei auf drei Straftaten gestiegen sei, ebenso kritisch müsse man den vorliegenden Fall eines Wohnungseinbruchs sehen.

Abgenommen hätten Rohheitsdelikte und die Diebstähle, die Vermögens- und Fälschungsdelikte sowie die Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. „Man wird sehen, wie sich die Cannabis-Freigabe in den nächsten Jahren hier auswirkt“, räumte der Polizeihauptkommissar ein. Auch Umweltdelikte seien auf dem Vormarsch. Erfreulicherweise sei kein Fall von Gewalt gegen Polizeibeamte vorgekommen.

„Ich muss dennoch auf das ‚Dunkelfeld‘ hinweisen: Viele kleinere Straftaten werden nicht zur Anzeige gebracht, manchmal deshalb, weil man es selbst als Bagatelle ansieht, oft aber auch aus Scham darüber, dass ‚so etwas gerade mir passiert‘“, erklärte Dorer. Da könne man natürlich nur appellieren, sich stets an die Polizei zu wenden. Noch ein klein wenig Statistik fügte Dorer an: 41 Straftäter konnten ermittelt werden, 33 davon seien Männer gewesen, acht Frauen. 27 Straftäter seien Deutsche, fünf von ihnen Asylbewerber respektive Flüchtlinge. Drei der Täter seien alkoholisiert gewesen. Ein Kind unter 14 Jahren war dabei, alle anderen seien jenseits der 40 Jahre gewesen – „in Schönwald gibt es demnach keine Jugendkriminalität“, stellte Dorer fest.

Erfreulich sei ebenso die Tatsache, dass nicht nur die Zahl der Verkehrsunfälle mit zwölf einen erstaunlich niedrigen Stand hatte, sondern auch die Tatsache, dass es dabei keinerlei Verletzte oder Unfalltote gegeben habe. „Das wird im nächsten Jahr leider wieder deutlich anders aussehen“, wusste Dorer. Dazu kamen noch zwölf sogenannte „Kleinstunfälle“ wie Parkrempler. Wichtig sei dabei, dass bei keinem der Fälle Alkohol oder Betäubungsmittel im Spiel gewesen sind.

Der Bürgermeister hielt fest, dass die Zahlen an sich erfreulich seien – mit Ausnahme des Wohnungseinbruchs – „ das macht etwas mit den Betroffenen“. Gemeinderat Hans-Peter Schwer von der Bürgerliste Schönwald (BLS) sprach den Motorradlärm an, der aber laut Dorer bei allen Messungen stets im erlaubten Bereich lag.