Schönwald – Eine Absage und damit der Bruch eines Gelübdes kamen nicht infrage: Rund 150 Katholiken der Seelsorgeeinheit nahmen an der Lichterprozession in Schönwald teil. Ziel war die Lourdes-Grotte, die Blasius Willmann festlich beleuchtet hatte.

1890 wurde auf dem Pfarrwidum die Lourdes-Grotte gebaut, aus Tuffstein. Schon zu jenen Zeiten fand stets zu Mariä Himmelfahrt eine feierliche Lichterprozessionen statt. Ein Gelübde hatte die Gemeinde in den Weltkriegen vor der Grotte abgelegt: Wenn sie von den Auswirkungen des Kriegs verschont bleibe, solle zu Mariä Himmelfahrt eine Prozession zur Grotte führen, um der Gottesmutter zu danken. Diese fiel nur dann aus, wenn das Wetter nicht mitspielte.

Bereits 2022 wurde die Prozession abgesagt, da die Geistlichen der Gemeinde durch die Umstellungen im Zuge der Kirchenreform zu sehr belastet waren. Die voraussichtlich dauerhafte Absage 2023 rief Rainer Pfaff und weitere gläubige Katholiken auf den Plan, die der Meinung waren, das Gelübde dürfe dem nicht zum Opfer fallen. Daher findet nun auf private Initiative bis zum 19. August erneut eine Beleuchtungswoche statt.

Blasius Willmann sorgte am Feiertag wieder für die festliche Illumination. Dazu wurde die Glocke der Grotte zu Mariä Himmelfahrt um 20 Uhr geläutet, um die Bevölkerung an den Tag und das Hochfest zu erinnern.

Die Lichterprozession fand unter dem Motto „Junger Glaube trifft Tradition“ statt. Und sie fand erneut großen Anklang in der Seelsorgeeinheit. Neben zahlreichen Gläubigen aus Schönwald waren auch viele Schonacher und vor allem Triberger gekommen.

Ab dem Kirchplatz führte der Weg der gut 150 Teilnehmer zu zwei Stationen in der Franz-Schubert-Straße und zu einer weiteren im Kurgarten vor der Konzertmuschel. An jeder Station wurde gesungen und gebetet. Reiner Pfaff, Anja Maier und Daniel Schätzle lasen Texte. Dann führte der Weg der Prozession zur Grotte, wo unter anderem das Schönwälder Marienlob aus dem Jahr 1940 intoniert wurde. Fürbitten wurden auch von Kindern vorgetragen.

Auf dem Rückweg wartete in der Mozartstraße eine vierte Station auf die Gläubigen, bevor diese zum Ende auf den Kirchplatz führte. Dort fand die Segnung der Kräuter statt. Die Mitglieder der Gemeinde St. Antonius zu Padua luden zusätzlich zum Rosenkranzgebet am gestrigen Freitag an der beleuchteten Grotte ein.