Aufgrund der Gutachterausschussverordnung ist jede Gemeinde verpflichtet, einen Gutachterausschuss zu bilden und eine Kaufpreissammlung zu führen, um daraus Grundstückswerte, sonstige Werte und Bodenrichtwerte zu ermitteln. Dazu sind ein geeigneter Mitarbeiter und Sachmittelausstattung vorzuhalten, zudem ist eine ausreichende Zahl von Kauffällen erforderlich.
1000 Fälle pro Jahr nötig
Die gesetzlichen Vorgaben sehen in der Regel etwa 1000 Fälle pro Jahr vor. „Wir haben in Schonach jährlich fünf bis zehn Fälle“, führte Bürgermeister Jörg Frey in der jüngsten Gemeinderatssitzung aus.
Kreisgebiet in zwei große Bereiche aufgeteilt
In der Bürgermeister-Dienstversammlung des Kreises wurde nach Erhebung der jeweiligen Fälle klar, dass es eigentlich nur eine Lösung geben kann: Dass Gutachterausschüsse in den beiden großen Kreisstädten Villingen-Schwenningen und Donaueschingen angesiedelt werden. Die Gemeinden des Kreises haben erklärt, zu welchem Gutachterausschuss sie gehören wollen – und die Schonacher Gemeindeverwaltung schlug dem Rat vor, sich so wie etwa Triberg, Schönwald, Furtwangen oder Vöhrenbach nach Donaueschingen zu orientieren.
Mehr Professionalität, aber auch mehr Kosten
„Damit wird die Sache deutlich professioneller, aber auch teuer“, erklärte Frey. Bisher hatte man Kosten von rund 5000 Euro, künftig werden es wohl 15 000 bis 18 000 Euro sein.
Gebühren werden „sicherlich“ erhöht
Die Gebührentafel, so bemerkte Julika Reiner von den Freien Wählern, lege ja die Kosten für die Verursacher fest. Ob man denn nicht die Gebühren erhöhen und somit die Kosten für die Allgemeinheit verringern könne? Frey ging davon aus, dass die Gebühren der beiden Gutachterausschüsse sicherlich später erhöht und die Kosten für die Gemeinde damit geringer werden.
„Keine andere Wahl“
Herbert Rombach, CDU, merkte an, dass wieder mehr Kosten und Bürokratie verursacht würden, allerdings hätte man wohl keine andere Wahl. „Mein Herz sagt nein, die Vernunft ja“, resümierte er. Petra Hettich von den Freien Wählern fragte an, ob man jährliche Rechenschaftsberichte bekomme, Frey entgegnete, dass dies sicher der Fall sein werde. Den von Christian Kuner von der Offenen Grüne Liste gefundenen Formfehler hatte die Verwaltung bereits entdeckt und gemeldet.
Gemeinderat stimmt einstimmig zu
Der Gemeinderat stimmte schließlich dem Beschlussvorschlag der Verwaltung einstimmig zu. Dementsprechend will man sich dem Ausschuss in Donaueschingen anschießen, als Vertreter dort werden Ortsbaumeister Ansgar Paul und Gemeinderat Christian Kuner fungieren.