Schonach – Mit dem Einmarsch der Hästräger und der Eröffnung durch Nachtwächter Matthias Dold begann der traditionelle Zunftabend der Geißenmeckerer. Die Schonacher Narren ließen es so richtig krachen und sagten am Ende dem langjährigen Ozumei von Herzen: „Danke, Jonny“.
Zum letzten Mal begrüßte Jonny Kienzler als Oberzunftmeister die Narrenschar. Kienzler wird nach der aktuellen Fasnetsaison sein Amt niederlegen. Dies war einmal mehr Anlass, noch einmal richtig auf die Pauke zu hauen. Bereits Tage im Voraus waren nahezu alle Karten für den Zunftabend verkauft. Zunächst ehrte Kienzler einige verdiente Zunftmitglieder. So wurden Christoph Faller, Dirk Schneider, Hartmut Burger und Martin Schmidt für ihren langjährigen Einsatz und ihre Zunftzugehörigkeit zur Zunft der Geißenmeckerer gewürdigt.
In diesem Jahr wieder dabei waren zwei altbekannte Gesichter: Charlotte und Sigrun, gespielt von Martin Schmidt und Uwe Kammerer. Die beiden „Schonacher Divas“ starteten mit einer flotten Gesangseinlage zu Udo Jürgens‘ „Mit 66 Jahren“ ihren Auftritt und hatten über den gesamten Abend hinweg einigen Klatsch und Tratsch dabei. Als Hulda Laugeweckli setzte Jonny Kienzler das Programm fort und nahm dabei sowohl auf das örtliche Geschehen als auch auf die bundespolitische Lage Bezug. Mit gekonnter Mischung aus Humor und kritischen Zeilen sorgt der scheidende Oberzunftmeister für den ersten Höhepunkt des Abends.
Luca Fehrenbach, Marcel Burger und Thomas Schilli ließen die Fastnachtsausstellung im Triberger Schwarzwaldmuseum zum Leben erwecken. Als Teufel, Geißenmeckerer und Geißenmagd erzählten sie anhand verschiedener, aneinander gereihter Liedausschnitte, was die Fasnetfiguren nachts im Museum treiben. Im Fokus des Abends stand die bevorstehende Neuwahl des Oberzunftmeisters sowie das Jubiläumsjahr zum 750-jährigen Bestehen der Gemeinde. So machten sich auch Daniel King als Ingrid Schyle und Robin Kienzler als „PG“ auf die Suche nach neuen Anführern für Deutschland, für die Schonacher Zunft und das Triberger Bürgermeisteramt. Multitalent Julian Dold trat hierbei unter anderem als Donald Trump und Karl Lauterbach auf.
Auch die „Azubis“ des Narrenrats hatten einen kreativen Auftritt parat und lieferten am Ende mit Stargast DJ Ötzi (Jonny Kienzler) eine tänzerische Darbietung ab, nachdem zunächst fälschlicherweise die Mumie Ötzi aus dem Bozener Museum angekarrt worden war. Dass der Narrenrat nicht nur schauspielerisch, sondern auch musikalisch einiges zu bieten hat, bewiesen Mike Spinner und Armin Burger mit ihrer Jam-Saison im Hopf. Mit ihrem „Nuss-Schüssele-Blues“ und einem Loblied auf den Wirt der Schonacher Kultkneipe ernteten die beiden tosenden Applaus. Zum Finale des offiziellen Programms begrüßte Andy Borg (Uwe Kammerer) drei Stars der Schlagerszene auf der Bühne, die eine grandiose Show ablieferten. Als Howard Carpendale stand Klaus Börsig, als Roland Kaiser Matthias Dold und als Andrea Berg Hartmut Burger im Rampenlicht. Emotional wurde der Abschluss des Abends mit der Verabschiedung des Ozumeis. Uwe Kammerer würdigte Jonny Kienzlers unermüdlichen Einsatz für die Zunft der Geißenmeckerer. 23 Jahre war Kienzler als Oberzunftmeister aktiv. „Jonny ist ein Glücksfall für die Zunft und für die ganze Gemeinde“, sagte Kammerer. Mit einem Bilderrückblick auf die vergangenen Jahrzehnte ließen die Narrenräte die närrische Laufbahn ihres Ozumeis Revue passieren. Großen Zuspruch und Bestätigung für seine Dienste erhielt Kienzler vom gesamten Publikum, das ihn mit stehenden Ovationen und langanhaltendem Applaus verabschiedete.
Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom Musikverein Schonach und von Hans-Paul Herr. Für Licht und Ton sorgten Tobias Schmidt und sein Team.