Martin Himmelheber

„Wenn das Wetter schlecht ist, geht es den Museen gut.“ Diese Regel gilt auch für das Schramberger Auto- und Uhrenmuseum, wie der Vorsitzende des Fördervereins Helmut Banholzer im Verwaltungsausschuss des Gemeinderates berichtete. Im Jahr 2018 mit den vielen schönen Sommertagen seien deshalb die Zahlen weniger erfreulich gewesen.

Schramberg-Card kommt an

In diesem Jahr dagegen habe man bereits im September 22 000 Besucher gezählt. „Ich gehe davon aus, dass wir dieses Jahr die besten Zahlen überhaupt erreichen werden“, so Banholzer. Gut angenommen werde die neue Schramberg-Card. Etwa 430 Gutscheine für das Auto- und Uhrenmuseum und weitere gut 260 für das Eisenbahnmuseum hätten die Besucher schon eingereicht.

Tour speziell für Kinder

Banholzer berichtete von einigen Verbesserungen im Museum: Über Bluetooth können die Besucher an einzelnen Ausstellungsstücken zusätzliche Informationen und Filme abrufen. Die Informationsinseln sind mit „Hörknubbeln“ statt der störenden Lautsprecher ausgestattet worden. Auch die Teeküche habe der Verein vergrößert. Demnächst werde das Museum auch eine Audiotexttour für Kinder anbieten, kündigte er an. Auch das Eisenbahnmuseum hat in diesem Jahr bis Ende September schon fast so viele Besucher gezählt wie im Jahr zuvor: Knapp 10 000. Dort sind inzwischen zwei große Anlagen im Betrieb.

Helmut Banholzer berichtet über das Auto- und Uhrenmuseum.
Helmut Banholzer berichtet über das Auto- und Uhrenmuseum.

Am Beispiel der Sonderausstellung „Magical Black Forest“ mit Fotografien von Sebastian Wehrle schilderte Helmut Banholzer die umfangreichen Marketingmaßnahmen. Das reiche vom Verfassen einer ansprechenden Pressemittteilung und Kontaktaufnahme mit zahlreichen Zeitungs- und Zeitschriften-Redaktionen, Radio und Fernsehsendern über das Verteilen von tausenden von Flyern, die Organisation der Eröffnung, Facebook-Einträgen bis zur Pflege der eigenen Museums-Website.

Angebote für jüngeres Publikum

Zahlreiche Sonderveranstaltungen habe das Museum auch im Jahr 2018 organisiert: von Konzerten über Sonderschauen bis hin zu den Echt-Dampftreffen und der Wirtschaftswunder-Klassik. Auch neue Angebote wie die Gesprächsreihe Talk im Museum und der Erzählsalon mit Sebastian Wehrle, aber auch die beiden Sinfonie-Orchesterkonzerte sollten dafür sorgen, dass ein anderes, jüngeres Publikum den Weg ins Museum findet.

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Banholzers Fazit: „Museumsleiter Harald Burger und sein Team haben wieder ein großes Programm absolviert.“ Das Museum sei inzwischen „ein wichtiger Faktor für den Tourismus“. Nach wie vor sieht er aber Verbesserungsbedarf beim gastronomischen Angebot in Museumsnähe und bei der Wegweisung. Besonders für ausländische Besucher sei das Museum schwer zu finden.

„Plus für Schramberg„

Thomas Brantner (CDU) freute sich darüber dass das Museum so gut angenommen werde und erinnerte an das Oktoberfest der Stadtmusik vor wenigen Tagen. Gleichzeitig endete an diesem Tag die Wehrle-Ausstellung. „Ein Plus für Schramberg„ sei das Museum, so Brantner.

Geburtstag steht an

Tanja Witkowski (SPD/Buntspecht) lobte ebenfalls „die Vielfalt der kulturellen Angebote“ im Museum. Die Wehrleschau sei „ein echter Knaller“ gewesen. Gefragt, was in nächster Zeit geplant sei, berichtete Banholzer von einer Fiat 500-Ausstellung ab dem 8. November. Im Frühjahr werde es um den Wankelmotor gehen. Und dann stehe der erste runde Geburtstag an: 2020 werde das Museum bereits zehn Jahre alt.

Wahre Vorbilder

Udo Neudeck, Freie Liste, sprach von einer Erfolgsgeschichte. „Und ganz vorne dabei sind Helmut Banholzer und seine Frau Anita.“ Die beiden seien fast immer im Einsatz. Banholzer motiviere so das Team und die Ehrenamtlichen mit seinem Vorbild.