Martin Himmelheber

Im Tafelladen an der Geißhalde ist Ruhe eingekehrt. Nach den turbulenten Monaten im vergangenen Herbst, als der Laden von hilfsbedürftigen Menschen fast überrannt wurde, läuft der Betrieb nun wieder weitgehend normal. Auch dank einer neuen Theke mit gläserner Barriere. "Sie können auch noch einen Kopf Salat haben, oder zwei" fragt eine Tafelmitarbeiterin eine Kundin, die grade einen Salatkopf in den Einkaufskorb gereicht bekommen hat. Denn das Angebot an nicht mehr ganz taufrischem Salat ist heute groß. Im Verkaufsraum lassen sich vier Kunden bedienen. Hinter einer Theke stehen die Helferinnen in adretten Schürzen. Vor ihnen auf der Theke frische Sachen wie Salat, Obst und Brot, dahinter im Regal die "trockene" Tafelladenware und weitere Brotlaibe. Links neben der Verkaufstheke steht das offene Kühlregal mit Käse, Wurst und Milchprodukten.

"Seit wir die Theke haben, wird nicht mehr alles eingesackt, und wir haben den Überblick", freut sich die Tafelladenvorsitzende Elisabeth Spöttle. Vor einem Jahr konnten Spöttle und ihr Team den Andrang kaum noch bewältigen, es herrschte teilweise chaotisches Gedränge. Um das Chaos in den Griff zu bekommen, hatte das Tafelladen-Team zunächst zwei Gruppen gebildet. Eine Gruppe, die dienstags einkaufen kann, die andere freitags. Schon vorher hatte das Team die Nummernausgabe eingeführt. Doch auch das half nicht wirklich. Die Kunden versuchten so viel als möglich von den günstigen Lebensmitteln zu ergattern. Deshalb beschloss das Ladenteam von Selbstbedienung auf die altmodische Bedienung umzustellen. Eine Theke und Regale, gefertigt von Schramberger Schlossern und Schreinern, wurde im Sommer eingebaut.

Bufdi Peter Ragg sorgt für Nachschub, holt Ware aus dem Lager, wenn an der Theke etwas fehlt. An der Kasse steht Irmgard Schenk, sie ist recht entspannt. Sie hat die Ausweise der Kunden vor sich, schaut in die Taschen rechnet die Preise zusammen. "Die neue Regelung ist eine Erlösung für alle, die Kunden, die Mitarbeiterinnen und nicht zuletzt für die Ware", so Spöttle. So um die 4000 Euro habe die neue Theke gekostet.

Derzeit besuchen 50 bis 60 Kunden an einem Verkaufstag die Schramberger Tafel. Etwa 80 Ehrenamtliche arbeiten für die Tafel, davon fahren gut 30 die Bäckereien und Lebensmittelgeschäfte an und sammeln dort Waren ein, deren Verfallsdatum näher rückt. Diese Ware wird etwa zu einem Zehntel des normalen Preises verkauft. Im Tafelladen dürfen Menschen einkaufen, deren Bedürftigkeit das Schramberger Sozialamt bestätigt hat.