Im Polizeirevier. Ein Polizeibeamter verhört einen Beschuldigten: „Herr Mephisto, Ihnen wird vorgeworfen, dass Sie sich Herrn Faust genähert und ihm unter Vorspiegelung falscher Tatsachen falsche Versprechungen gemacht haben.“ Ein kleines Hörspiel macht Lust aufs Lesen eines Klassikers. Mit dieser Geschäftsidee, Hörtrailer für Bücher zu erstellen, densogenannten „Soundblurbs“, haben Steffi Knebel und Matz Kastning aus Schramberg beim „CERIecon Playpark“- Finale in Wien den ersten Preis in der Kategorie „Economic Innovation“ gewonnen.
Bewerbungsfilm mit Playmobil
Um an dem Wettbewerb teilnehmen zu können, hatten Knebel und Kastning, die Gründer von Audiotextour in Schramberg, einen Bewerbungsfilm mit Playmobilfiguren gedreht, der ihre Idee erläutert. Ihre Soundblurbs seien so ähnlich wie ein „Filmtrailer für Bücher“, so Knebel, „nur dass wir die besten Stellen nicht verraten.“ Blurb ist der englische Slang-Ausdruck für Klappentext, der Kurztext auf dem Schutzumschlag, der den Buchinhalt zusammenfasst. Erarbeitet hatten die beiden ihren Wettbewerbsbeitrag an der Hochschule der Medien in Stuttgart.
Ihr Trickfilm mit englischen Untertiteln habe die Jury überzeugt, und so seien sie für das Wettbewerbsfinale ausgewählt worden, erzählt Kastning. In zwei Kategorien, Soziales und wirtschaftliche Innovationen„ seien jeweils acht Existenzgründer aus sieben europäischen Ländern angetreten. In drei Runden hätten sie sich gegen die Konkurrenz durchgesetzt: Zunächst präsentierten sie ihre Idee an einem Stand. Dann kamen andere Juroren, denen sie ihr Projekt in wenigen Minuten pitchten, zu deutsch erklärten, und schließlich kamen die beiden besten jeder Kategorie auf die große Bühne und stellten ihre Geschäftsidee der internationalen Jury und dem Publikum vor.
Idee ist gut angekommen
„Für uns war sehr wichtig, dass alles auf Englisch stattfand“, berichtet Kastning. So hätten sie gelernt, sich auch auf internationaler Bühne zu bewegen. „Das ist schon eine größere Herausforderung.“ Ihre Idee, den Buchmarkt über ihre Soundblurbs zu „retten“, sei bei allen sehr gut angekommen. Außerdem hätten sie in Wien wichtige Kontakte geknüpft und schon weitere Projekte auf den Weg gebracht. Mit den 1000 Euro Preisgeld wollen sie eine weitere Idee finanzieren und ihre Soundblurbs auch als Podcasts anbieten.