Der dritte Bewerber um das Amt des Schramberger Oberbürgermeisters habe „Waren und Dienstleistungen sowie Anwalts und Gerichtskosten im mittleren vierstelligen Bereich nicht bezahlt“. Das hat der Agenturbetreiber bestätigt, der seinen Namen nicht genannt haben möchte.
Der Kandidat habe schon bei der Auftragsvergabe eigentlich wissen müssen, dass er die Rechnung nicht werde bezahlen können. Das sei „verhältnismäßig wasserdicht“ nachzuweisen, so der geprellte Werber. Ein Blick ins Schuldnerverzeichnis zeige dies. Darauf angesprochen versichert Caroli, die Summe habe eigentlich viel niedriger gelegen, bei etwa 1500 Euro. Die Agentur habe eine Rechnung geschickt ohne die Einzelposten aufzulisten. „Damit habe ich nichts anfangen können und habe deshalb eine detaillierte Rechnung erbeten, nicht nur einen Zettel, auf dem der Betrag X steht“, so Caroli. Der geforderte Betrag sei in seinem Wahlkampfbudget vorgesehen gewesen, und dieses Budget habe er nicht überzogen. Das Bezahlen der Rechnung sei bloß „ein administrativer Akt“. Die ganze Geschichte sei eigentlich nicht berichtenswert.
Carolis Erklärung mit der fehlenden, ungenauen Rechnung wiederum will der Agenturbetreiber nicht auf sich sitzen lassen. „Das ist eine freche Lüge“, sagt er. Selbstverständlich habe er eine detaillierte Rechnung gestellt. „Ich warte seit einem halben Jahr auf mein Geld.“ Immer wieder sei man im Kontakt miteinander gewesen. Als er das Wort Betrug ins Gespräch brachte, habe Caroli erklärt, er könne auch anders. Seither kommuniziere er nur noch über seinen Anwalt.