Martin Himmelheber

Es war wieder alles geboten bei der diesjährigen Bach-na-Fahrt in Schramberg. Tollkühne Bach-Athleten, Meerjungfrauen, Kneipenwirte, Comic- und Western-Helden und Mars-Astronauten. Aber auch wettertechnisch stimmte die Mischung: Vom Nieselregen ging es nahtlos zu strahlendem Sonnenschein über.

Begeisterte Zuschauer säumen den Kirchenbach.
Begeisterte Zuschauer säumen den Kirchenbach.

Die weltbesten Kanalfahrer begeisterten am Fasnetmendig wieder um die 20 000 Besucher am Kirchenbach. Erstmals dabei auf der Ehrentribüne Kulturstaatsministerin Monika Grütters aus Berlin. Kurz vor 13 Uhr die Stadt-Musiker auf ihren Schlauchbooten und drei wurden auch gleich batschnass.

Ihre Mission: Diese Fahrer wollen Donald Trum zum Mars befördern.
Ihre Mission: Diese Fahrer wollen Donald Trum zum Mars befördern.

Peter Sauer läutete als Startfahrer die 56. Da-Bach-Na-Fahrt ein. Ihm folgten so ungefähr 40 Zuber. Hatte letztes Jahr die Landesgartenschaubewerbung etliche Zuberbauer inspiriert, so waren dieses Jahr das Kneipensterben in der Talstadt dran. Die (Braustube) "Schraivogel" ging da Bach na. An die "Schöne Aussicht" erinnerte eine riesige Laterne, eine Oase in der Schramberger Kneipenwüste und die "Wirtschaft 4.0" wurde gegründet und die "Wirtschaftskrise" beklagen gleich drei Zuberkapitäne. Tobias Wernz und Sebastian Wilhelm zerlegten ihren Zuber "Hackerangriff" schon vor dem Roßgumpen. Eine Marsmission sollte US-Präsident Trump zum Mond befördern: "Donald First". Historisches gab es zum "100 Jahre Frauenwa(h)l-recht" und "120 Jahre Opel-Auto-Bau". Die große Politik griffen Sven Kindler und Achim Schaub mit ihrem technisch hochgerüsteten Pistenbulli auf: Dank Klimawandel sei der bald schon zu verschenken.

Michael Wald und Stefan Lamprecht haben "A Zäpfle" Foto: him
Michael Wald und Stefan Lamprecht haben "A Zäpfle" Foto: him

Nach einer knappen Stunde waren alle Zuber vorbeigeschwommen, ihre Kapitäne gebührend mit "Batsch-nass-", Furz-trocka"- oder "Kanal-voll"-Rufen gefeiert. Kulturministerin Grütters war begeistert: "Das war ein großer Spaß." Besonders originell fand sie, wie in so einen kleinen Zuber so große Themen wie Klimawandel, Frauenwahlrecht oder eben das Schramberger Kneipensterben gepackt werden können. Und das größte Lob der CDU-Politikerin: "Ich hätte es mir noch länger anschauen können."