Das Corona-Infektionsgeschehen im Schwarzwald-Baar Kreis steigt ungebremst, die Wocheninzidenz liegt bei 288. Und auch die Fallzahlen der Patienten mit Covid-19 im Schwarzwald-Baar Klinikum klettern seit einigen Tagen spürbar nach oben. Aktuell sind 55 Patienten stationär aufgenommen, teilt die Klinik am Montagabend mit, zehn Covid-Patienten liegen auf der Intensivstation.
Das Klinikum hat sich daher entschlossen, auf die aktuelle Situation zu reagieren und teilt dazu folgendes mit: „Bestimmte geplante Eingriffe werden verschoben und die Besucherregelung geändert.“
Wie das Klinikum in einer aktuellen Mitteilung von Montagabend weiter ausführt, verzeichnet das Haus mit seinen beiden Standorten Villingen-Schwenningen und Donaueschingen einen „deutlich erhöhten Patientenzustrom“.
Ungebremster Zustrom
Dabei handele es sich nicht nur vermehrt um Patienten mit Covid-19. Das Klinikum als Zentralversorger der Region behandelt auch viele andere, häufig schwerkranke Menschen, von denen viele auch ein Intensivbett benötigen. Insgesamt betreibt das Klinikum aktuell mehr als 50 Intensivbetten sowie eine Schlaganfalleinheit. Doch die Kapazitäten werden langsam eng. „Anders als in der zweiten und dritten Welle gibt es keinen Lockdown, der Zustrom der Patienten ist somit ungebremst“, konstatiert die Klinik.
„Wie bereits in der Vergangenheit geht es nicht darum, ob wir hier noch irgendwo ein zusätzliches Bett aufstellen könnten.“Matthias Geiser, Geschäftsführer des Schwarzwald-Baar Klinikums
Daher sehe man sich gezwungen, geplante und weniger dringliche Eingriffe zu verschieben. Dafür wird um Verständnis gebeten. „Wie bereits in der Vergangenheit geht es nicht darum, ob wir hier noch irgendwo ein zusätzliches Bett aufstellen könnten“, erläutert Matthias Geiser, der Geschäftsführer des Schwarzwald-Baar Klinikums. „Denn was unsere technische Ausstattung betrifft, wäre das problemlos möglich. Der Engpass ist und bleibt das pflegerische und ärztliche Personal, das sich um die Patienten kümmern muss.“ Gerade die Versorgung von Covid-19-Patienten sei besonders aufwendig und deshalb personalintensiv.
Neben der steigenden Anzahl an Corona-Patienten komme hinzu, dass es – bedingt durch Krankheit oder Quarantäne – auch Ausfälle bei der Belegschaft gebe. Das schränke den Handlungsspielraum zusätzlich ein.
2G-Regel für Besucher
Daher gilt im Klinikum ab Mittwoch, 10. November, eine geänderte Besuchsregelung: Ab dann darf nur noch ein Besucher beim Patienten sein, mehrere Besucher gleichzeitig sind nicht mehr möglich. Darüber hinaus gilt für alle Besucher die 2G-Regel. Das bedeutet, dass Besucher entweder geimpft oder genesen sein müssen, entsprechende Nachweise sind mitzuführen.

„Nur in besonderen Fällen und nach vorheriger Absprache werden Ausnahmen zur 2G-Regel gemacht, beispielsweise bei Sterbenden oder bei Patienten in Palliativsituationen“, teilt das Klinikum mit. Darüber hinaus darf eine Begleitperson nach der 3G-Regel bei werdenden Müttern im Kreißsaal dabei sein. Begleitpersonen, die weder geimpft noch genesen sind, werden dafür im Klinikum getestet. Für den Besuch auf der Wochenstation gilt allerdings, wie für alle anderen auch, die 2G-Regel.
Das Klinikum verzeichnet nicht nur eine steigende Anzahl von Corona-Patienten. Auch Patienten mit anderen Erkrankungen suchen zunehmend die Notaufnahme des Schwarzwald-Baar Klinikums auf, wobei diese Patienten in einem vergleichsweise deutlich schlechteren gesundheitlichen Zustand als gewohnt ankommen.
Wartezeiten in der Notaufnahme
Etwa knapp die Hälfte der Patienten, die in die Notaufnahme kommen, muss auch stationär aufgenommen werden. Aufgrund der angespannten Situation kann es unter anderem zu langen Wartezeiten kommen.
Chefarzt Matthias Henschen, der Ärztliche Direktor des Klinikums, appelliert an die Bevölkerung: „Die Pandemie ist alles andere als vorbei! Wir stecken mittendrin und unsere Mitarbeiter tun ihr Bestes, um die Patienten trotz allem möglichst gut zu versorgen. Jeder sollte seinen Teil beitragen, das heißt: sich an Hygienekonzepte halten, sich schützen und sich nach Möglichkeit impfen lassen!“