Tobias Lange

Ist es positiv anzusehen, wenn Landrat Sven Hinterseh, seines Zeichens Mitglied der CDU, durch die Bank hinweg von den Grünen bis hin zur AfD unterstützt wird? Beim ersten Betrachten ist es das durchaus. Denn die Aufgabe eines Landrats ist es, die Sitzungen des Kreistags überparteilich und fair zu leiten und für alle Bürger des Kreises da zu sein. Diese Aufgaben hat Sven Hinterseh in Anbetracht des Lobs, das ihm die Fraktionen des Kreistags aussprechen, scheinbar gut gemacht.

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Bei näherer Betrachtung gibt es aber noch die andere Seite der Medaille. Kern einer jeden Demokratie ist es doch, dass die Wähler auch tatsächlich eine Wahl haben. Jeder Diktator kann von sich behaupten, demokratisch gewählt worden zu sein, wenn er der einzige Kandidat ist. Ganz so extrem ist es bei uns glücklicherweise nicht. Dennoch ist es bedauerlich, dass bei dieser Wahl niemand gegen den Status quo aufbegehren will. Den Bürgern des Kreises, die bei der Wahl des Landrats keinen direkten Einfluss nehmen können, bleibt der Nachgeschmack, dass sich so nie etwas verändern kann. Eine Wahl in einer demokratischen Gesellschaft sollte niemals dadurch entschieden werden, dass es keine Gegenkandidaten gibt.