Triberg Seit 2002 bekleidet Gallus Strobel das höchste Amt in der Triberger Stadtverwaltung und befindet sich mittlerweile in seiner dritten Amtszeit als Rathauschef. Diese endet am 31. Januar nächsten Jahres.

Jetzt, ein gutes halbes Jahr vor der Wahl, ist es für ihn Zeit, Klarheit zu schaffen. In einer knappen Pressemitteilung kam am Dienstag von Seiten der Stadtverwaltung der Satz, dass Strobel bei der Bürgermeisterwahl am 9. November „nicht mehr antritt“.

Verweis auf das Alter

Ausführlicher erklärte Strobel die Hintergründe für seine Entscheidung im anschließenden Gespräch mit unserer Redaktion. Dabei verwies der 70-Jährige auch auf sein Alter. Ende der Woche werde er 71. Wenn er noch mal antrete, sei er zum Ende seiner dann vierten Amtszeit 79 Jahre alt. „Das macht keinen Sinn in meinen Augen. Man wird auch nicht jünger.“ Aber er führt noch einen weiteren, für ihn wichtigen Grund an.

Es sei jetzt der richtige Zeitpunkt, den Stab an jemand Neues und Jüngeres zu übergeben, weil „einige große und auch schwierige Dinge“ anstehen würden. Dabei verwies er auf ein neues Feuerwehrgerätehaus für Triberg, die Sanierung des Kindergartens St. Anna und der Jugendherberge sowie als weiteres Projekt die geplante VR-Arena im ehemaligen Greifvogelpark-Gebäude, die im Juli starten solle, aber dann erst mal an- und rundlaufen müsse. Geplant sei außerdem eine Relax-Oase auf dem Triberg Fantasy und vor dem Museumscafé für noch mehr Aufenthaltsqualität.

Strobel ist nun im 24. Jahr Bürgermeister der Wasserfallstadt. Die Entwicklung Tribergs sei in dieser Zeit, insgesamt betrachtet, sehr positiv verlaufen, sagt er.

Seine Anfangsjahre seien geprägt gewesen von Sanierungen, sei es bei Kindergärten oder Straßen. „Ein großer Schlüsselmoment war, als der erste Boulevard-Abschnitt fertiggestellt war“, so Strobel. Erst danach habe er von einem Touristen die Rückmeldung bekommen: „It‘s a beautiful town“ – es ist eine schöne Stadt. Weitere Boulevard-Abschnitte folgten, was die Aufenthaltsqualität für Gäste und Bürger verbessert habe. Weitere Parkmöglichkeiten wurden geschaffen. Hinzu kamen Attraktionen wie das Triberg Land und Triberg Fantasy. Außerdem habe die Stadt das Schwarzwald-Museum gepachtet.

„Ich war immer und bin auch immer noch sehr gerne Bürgermeister von Triberg“, betont er. Die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat sei „insgesamt außerordentlich fruchtbar“ verlaufen. „Wir sind nie parteipolitisch unterwegs. Die beste Idee zählt, egal von wem sie kommt.“

Es freue ihn, und er sei „ein Stück weit stolz“, sagt er, wie sich Triberg entwickelt habe. Natürlich gebe es in einer Bürgermeistertätigkeit auch Schwierigkeiten. „Aber die sind dazu da, bewältigt zu werden. Wir haben immer gute Lösungen gefunden.“ Er würdigt auch die Zusammenarbeit und Unterstützung durch das Landratsamt und das Regierungspräsidium.

Die Formalitäten zur Bürgermeisterwahl sollen in der Gemeinderatssitzung am 25. Juni auf die Tagesordnung kommen. Die Verwaltung schlage als Termin für die Wahl den 9. November vor, für eine eventuell notwendig werdende Stichwahl den 30. November. Die Amtszeit des neuen Bürgermeisters oder der neuen Bürgermeisterin beginne am 1. Februar nächsten Jahres. Die Stellenausschreibung im Staatsanzeiger sei für August vorgesehen. Danach könnten Bewerbungen eingereicht werden. „Triberg ist eine attraktive Stadt“, rechnet Strobel mit Interessenten für den Bürgermeisterposten.

Und was macht Strobel, wenn er ab Februar mehr Freizeit hat? „Ich werde mich zunächst erholen und viel schlafen. Und dann schauen, was kommt.“