Es klingt ein bisschen nach Urlaub und das soll es auch sein. In wenigen Wochen eröffnet im Zentralbereich, direkt neben dem Schwarzwald-Baar-Klinikum, der Babybeach VS.

Die Idee: Während Kinder in einem 60 Quadratmeter großen Spielbereich Spaß haben, wird die Raumluft über einen Vernebler mit 14-prozentiger Sole angereichert. Die kleinen Schnief- und Hustengeplagten inhalieren – ganz nebenbei und ohne Protest.
Inhalieren: Das sagt ein Lungenfacharzt
Salzinhalation bei Atemwegsinfekten: Diesen Tipp haben viele schon einmal bekommen. Dass sich Inhalieren bei Kindern aber als eher schwierig erweisen kann, weiß die 39-jährige Lida Laatsch aus Erfahrung. Als Mutter von drei Kindern zwischen sechs und 14 Jahren ist sie mit der alljährlich wiederkehrenden Viren-Offensive aus Kita und Schule gut bekannt.
Jeden Infekt mitgenommen
Ideengeber für den Babybeach war letztlich ihr mittlerer Sohn, der heute elf Jahre alt ist. Er habe schon als Baby sehr mit Atemwegsinfekten zu kämpfen gehabt, sagt Lida Laatsch, jeden Infekt mitgenommen. Irgendwann habe ein Vernebler aus der Apotheke mit bronchienerweiternden Medikamenten zum Alltag gehört.
Selbstständigkeit mit Franchisegeber
„Wir hatten die Idee von einem Inhalatorium schon eine ganze Weile“, sagt die gelernte zahnmedizinische Fachangestellte. Sowohl bei akuten als auch bei chronischen Atemwegserkrankungen soll die Inhalation mit Salz Linderung bringen, aber auch bei Neurodermitis. Bei seinen Recherchen stieß das Ehepaar aus Trossingen auf den Franchisegeber Babybeach mit Sitz in Frankfurt am Main.

Gründerin ist die ehemalige Basketball-Profispielerin Irina Eirich. Sie scheint mit dem 2010 an den Start gegangenen Konzept einen Nerv getroffen zu haben. Bundesweit gibt es derzeit fast 40 Babybeach-Inhalatorien. Demnächst nun auch in VS. Die Laatschs peilen die Eröffnung für Mitte November an.
Spezialfarbe für den Salzraum
„Als Franchisenehmer ist es deutlich leichter, sich selbstständig zu machen“, sagt Lida Laatsch. „Die Franchisegeber haben das gebündelte Wissen, das wir uns erst mühsam hätten zusammensuchen müssen.“
Etwa, mit welcher Spezialfarbe der Salzraum gestrichen werden muss, damit die solehaltige Luft die Farbe nicht schon bald abblättern lässt. Oder auch, woher das Salz bezogen wird und welche Kapazität der Vernebler für den Salzraum haben muss.
Der Salzraum soll noch mit einem Spielhäuschen, Sandförmchen, Entspannungsecken und Sitzgelegenheiten ausgestattet werden. Außerdem und fünf bis sechs Tonnen Sand auf 60 Quadratmetern.
Hält der Boden das aus?
„Die Frage nach der Statik war auch unsere erste“, sagt Lida Laatsch. „Aber zum Glück wird die Immobilie von einem Architekturbüro vermietet und dort konnte man uns direkt beruhigen: Der Boden hält.“

Unterstützung bekommt die junge Unternehmerin nicht nur von ihrem Mann und ihrem Vater, der Elektrikermeister ist, sondern auch von ihrem Bruder Waldemar Wall. Der betriebt seit mehr als 15 Jahren eine Marketing-Agentur, kümmert sich um die Babybeach-Webseite, steht beim Bespielen des Instagram-Accounts mit Rat und Tat zur Seite und hat ein Licht- und Musikkonzept für den Salzraum erstellt.
„Meine Schwester und mein Schwager machen das wirklich super“, lautet sein Urteil. „Ich habe vielleicht fünf Prozent Beratung beigesteuert.“ Auch ihren 60-seitigen Businessplan, den sie für einen Kredit bei der Bank vorlegen mussten, haben Sascha und Lida Laatsch selbst erstellt.

Nun sind sie gespannt auf die Eröffnung. Bis dahin steht noch einiges auf dem Plan: Nicht nur der Salzraum, sondern auch das Spiel-und Wickelzimmer müssen noch eingerichtet werden. Ebenso der angrenzende Cafébereich, in dem Eltern vor oder nach der Inhalation verweilen können. Insgesamt hat das Ehepaar 232 Quadratmeter angemietet.
Auch Kurse sind denkbar
Bis auf montags wird der Babybeach jeden Tag öffnen. Sie könne sich auch vorstellen, später einmal Kurse wie Babymassage oder Yoga in den Räumen anzubieten, sagt Lida Laatsch. „Jetzt beobachten wir aber erst einmal, wie alles anläuft.“