An der unscheinbaren Bondelstraße zwischen Tannheim und Brigachtal verbirgt sich seit Mitte August ein kleines Paradies für Bogenschützen: Horst Mager aus Brigachtal hat dort nämlich einen Bogenparcours eröffnet. Er hat damit eine weitere Attraktion für jene in der Region geschaffen, die sich für den Sport mit Pfeil und Bogen begeistern. Der Parcours bietet entlang der Wegstrecke unterschiedliche Schießziele und richtet sich an Nutzer, die ihre eigene Ausrüstung mitbringen.

„Eine riesige Herausforderung“

Einen eigene Bogensport-Route zu eröffnen sei schon immer sein kleiner Traum gewesen, berichtet Horst Mager. Er hat bereits für andere Vereine mehrere Parcours geplant und erstellt. Nun hat er in einem vierköpfigen Team über knapp vier Monate hinweg seinen Traum Wirklichkeit werden lassen.

Das war leichter gesagt als getan: Der Parcours mit dem Namen „Schanze-Badland“ befindet sich in einem zu großen Teilen abgeholzten Waldstück. Dieses hat Mager gepachtet. Eineinhalb Kilometer Wege mussten von Hand angelegt und Gestrüpp und Sträucher entfernt werden. „Hier etwas daraus zu machen, war eine riesige Herausforderung“, erzählt Mager.

Da sich der Parcours mitten in der Natur befindet, darf er nicht eingezäunt werden. Dadurch wird der Wildwechsel gewährleistet. Das hat für die Besucher einen klaren Vorteil: eine Aussicht über die benachbarten Felder.

Bogenschützen können im Parcours die Aussicht über die benachbarten Felder genießen.
Bogenschützen können im Parcours die Aussicht über die benachbarten Felder genießen. | Bild: Vivienne Joos

Tagestour bietet 33 Ziele

Der Parcours besteht aus zwei Schleifen. Die größere Schleife beinhaltet insgesamt 21 Ziele. Man braucht für einen Durchlauf mindestens drei Stunden, tendenziell etwas mehr, schätzt Andrea Mager. Die kleinere Schleife hat zwölf Ziele und dauert etwa ein bis zwei Stunden. Wer motiviert ist, kann beide Schleifen absolvieren.

Die Zielfiguren in dem Parcours bestehen aus PU-Schaum, einem Kunststoff, der relativ resistent und langlebig ist, erklärt Horst Mager. Sie stellen verschiedene Tiere dar, meistens Exoten wie Hyänen und Antilopen. Ein Chamäleon sei ebenfalls dabei, verrät Mager mit einem Schmunzeln.

Ein ungewohnter Anblick für Schwarzwälder: Hyänen, Antilopen und weitere exotische Tiere dienen als Ziele im Bogenparcours.
Ein ungewohnter Anblick für Schwarzwälder: Hyänen, Antilopen und weitere exotische Tiere dienen als Ziele im Bogenparcours. | Bild: Vivienne Joos

Die meisten Ziele sind mit einer Rückwand aus Kunststoff ausgestattet. Diese verhindert, dass der Pfeil bei einem Fehlschuss im Wald verloren geht. Generell gelten strenge Sicherheitsvorschriften, damit niemand durch einen Pfeilschuss verletzt wird.

Ein Sport für jedermann

Mager selbst und seine Frau Andrea sind keine Neulinge im Bogenschießen. Ihre Leidenschaft für den Sport begann, als sie einen alten Langbogen auf dem Dachboden fanden. Das Schießen lernten sie im Bogensportverein in Villingen.

Seitdem hat Horst Mager bei neun deutschen Meisterschaften und zwei Europameisterschaften geschossen. Andrea Mager ist seit 15 Jahren begeisterte Hobby-Schützin.

Farbige Markierungen helfen, die Distanz und Richtung zu den Zielen einzuschätzen. So kommen sowohl Anfänger, als auch fortgeschrittene ...
Farbige Markierungen helfen, die Distanz und Richtung zu den Zielen einzuschätzen. So kommen sowohl Anfänger, als auch fortgeschrittene Schützen auf ihre Kosten. | Bild: Vivienne Joos

Was den Sport für die beiden so besonders macht? Der Bogen als Sportgerät ist auf jede Person anpassbar, unabhängig von Alter, Körpergröße und Kraft, erklären sie. Somit können Einsteiger in jedem Alter mit dem Bogenschießen anfangen. Andrea Mager schätzt zudem die Aktivität in der Natur – „man ist draußen in der Natur und man kann sich den Kopf freimachen“, schwärmt sie.

Ein Luchs in naturgetreuer Darstellung: Die Ziele in Horst Magers Parcours bestehen aus robustem PU-Schaum.
Ein Luchs in naturgetreuer Darstellung: Die Ziele in Horst Magers Parcours bestehen aus robustem PU-Schaum. | Bild: Vivienne Joos

Bogenschießen müsse nicht zwingend ein teurer Sport sein, sagt Horst Mager. Es gebe auch günstiges Equipment, das sehr viel Spaß mache.

„Aber wenn man einmal angefangen hat, ist man Sammler und Jäger“, sagt der Bogenschütze. Vom Primitiv-Bogen bis zum Hightech-Bogen: Er selbst hat bereits sämtliche Varianten ausprobiert.

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Highlight für die Region

Das Bogenschießen ist in Deutschland und Österreich entgegen der Wahrnehmung vieler Menschen ziemlich verbreitet, erklärt Mager. „Der Schwarzwald-Baar-Kreis ist mittlerweile auch eine tolle Bogenregion“, sagt der Bogenschütze. „Und jetzt kommt ein weiteres Highlight hinzu“, ergänzt er mit einem Lachen.