Große Freude und viele Emotionen: Ein überglücklicher Bürgermeister Jonathan Berggötz hat am Freitag, 31. Mai, zusammen mit der Radsportlegende Jan Ullrich das nach dem Sportler benannte Radsport-Museum in Bad Dürrheim eröffnet.
Es ist das erste Jan-Ullrich-Cycling-Museum überhaupt. Und für Bad Dürrheim eine ganz besondere Hommage an den deutschen Radsportler Jan Ullrich, der zu den bekanntesten und erfolgreichsten Radprofis der Welt zählt, auch wenn seine Karriere vom Thema Doping überschattet wurde.

Das temporäre Museum im Haus des Gastes bietet einen Einblick in das Leben und die Karriere von Jan Ullrich. Er erreichte unter anderem bis heute als einziger Deutscher den Gesamtsieg bei der Tour de France, und zwar im Jahre 1997.
Trikots, Trophäen und originale Fahrräder
Eine umfangreiche Sammlung von Erinnerungsstücken – darunter die originalen Fahrräder seiner Radrennen mit verschiedenen Teams, zudem Trikots, Trophäen, Fotos und persönliche Gegenstände von Jan Ullrich – wird inszeniert und ausgestellt.
Besucher erfahren vieles über seine sportliche Laufbahn, seine Erfolge. Und auch über die Herausforderungen und Kontroversen, die sein Leben begleitet haben.

Für Bürgermeister Jonathan Berggötz war zur Eröffnung klar: Bad Dürrheim habe durch seine Radveranstaltungen schon lange einen innigen Bezug zum Radsport. „Und gerne steigern wir uns durch diese Ausstellung von einer Hochburg zu einem Mekka des Radsports“.
Die Idee für das Museum hatte Berggötz zusammen mit Event-Manager Rik Sauser bei einem ersten Treffen mit Jan Ullrich und seinem Manager Mike Baldinger am 13. Oktober 2023 in Freiburg entwickelt.

„Das war für mich das erste Mal, dass ich mit einem fremden Bürgermeister in einer Hotel-Bar bereits nach zehn Sekunden per Du war“, erinnert sich Ullrich noch lebhaft an den Tag.
Und am 8. Januar 2024 war man sich dann beim finalen Treffen im Café Walz in Bad Dürrheim einig, diese neue Ausstellung gemeinsam zu konzipieren und durchzuführen.

Ullrich kennt Bad Dürrheim auch schon länger und erinnert sich: „Hier holte ich 2001 beim deutschen Straßenrennen den Meistertitel“ und weiter: „Die Liebe der Bad Dürrheimer zum Radsport spürt man hier bei allen Beteiligten und in allen Ecken“.

Unter der Regie von Ullrichs Freund und Manager Mike Baldinger haben sie dann jede Menge Devotionalien aus Ullrichs Leben und sportlicher Karriere zusammen getragen und im großen Saal im Haus des Gastes wirkungsvoll in Szene gesetzt.
„Als ich diesen Ausstellungsraum zum ersten Mal betreten durfte, bekam ich Gänsehaut und Tränen in den Augen, denn ich hatte viele von den Gegenständen und damit zusammenhängenden Ereignissen schon fast vergessen“, erzählte Ullrich den Gästen bei der Eröffnung.

Durch die Schau führte er zusammen mit seinen beiden ersten Trainern aus den frühen DDR-Jahren, Peter Sager und Peter Becker. Kein Kleidungsstück, Fahrrad, Medaille oder Bild, zu dem die drei nicht eine ganz besondere Anekdote zu erzählen wussten.

Gekommen war auch Didi Senft, der sogenannte „Teufel mit Herz“. Er hatte Ullrich auf fast allen Rennen vor Ort als Fan begleitet und angefeuert. Unzählige Fotos existieren von den beiden, Ullrich auf dem Rennrad im Kampf am Berg und Senft als Teufel im Rennschritt und anfeuernd neben ihm an der Strecke.

Fotografiert hatte die meisten Bilder der Kölner Fotograf Hennes Roth, der Ullrich ebenfalls bei allen Wettkämpfen begleitet hatte. Aus seinem Archiv stammen die meisten Bilder dieser Ausstellung, auf die Baldinger exklusiven Zugriff hatte. Auch er war zur Eröffnung gekommen.
Ullrich persönlich nochmals direkt neben seinen großformatigen Bildern in der Ausstellung zu sehen, das war auch für den passionierten Fotografen ein ganz besonderes Erlebnis.