Bis zum letzten Abend bestes Sommerwetter, alle Veranstaltungen können draußen stattfinden, der Publikumszulauf reißt die 2000er-Marke: Das Innenhof Festival endet mit einem breiten, zufriedenen Grinsen bei den Organisatoren. Auch im nächsten Jahr wird es wieder das Festival im Innenhof des Jugendhauses geben, so viel ist schon mal sicher.
Der Freitagabend war mit der Street-Brass Band Louisiana Funky Butts ins Rennen gegangen und hatte knapp 300 Menschen in den Hof gelockt. Zwar erinnerte das, was die sieben Männer aus Tübingen da auf die Bühne brachten, ein wenig an die altehrwürdige Villinger Guggemusik. Statt Mississippi hatten die Akteure eher Neckar im Blut, das tat aber der Stimmung im Publikum keinen sonderlichen Abbruch. Die meisten ließen sich auf das musikalische Geschehen ein und tanzten, bis die Band mit einem letzten „Oh when the saints“ die Segel strich.

Der Höhepunkt des Festivals, zumindest für echte Rocker, war am Samstag erreicht. Mit Mad Zeppelin hatte sich eine Tribut-Band eingefunden, die keine Wünsche offenließ, was die Musik der fast gleichnamigen Kultband Led Zeppelin angeht. Und so hatten sich an diesem letzten Abend fast 380 Menschen eingefunden, um bei nochmals sommerlichen Temperaturen das Leben zu feiern.
Unter ihnen war auch Tom Münch, der fast jeden Abend des Festivals miterlebt und vieles mit seiner Kamera festgehalten hatte. „Grandios, was die da auf der Bühne bieten, das ist wirklich beeindruckend“, zeigte er sich begeistert.

Ebenso Ralf Hatwig, dem man seinen Fanstatus für die Gruppe Led Zeppelin schon rein äußerlich ansah. Hatte er doch für diesen Abend extra ein entsprechendes T-Shirt aus dem Schrank geholt. „Die Gruppe ist klasse, hört sich tatsächlich wie das Original an, einfach wunderbar“, so sein Kommentar.
So schön – und so schnell vorbei
Ähnlich sahen das die anderen Besucher, die ein energiegeladenes Konzert erleben durften, das über zwei Stunden lang voll auf die Ohren ging und keine Wünsche offenließ. Außer vielleicht dem, dass die Band durchaus noch eine Weile hätte weiterspielen können, anstatt pünktlich um 22 Uhr den Stecker zu ziehen.
Das Ordnungsamt hatte sich im Gegensatz zum Vorjahr, als jeden Abend Ordnungshüter um diese Uhrzeit nach dem Rechten schauten, diesmal auffallend zurückgehalten. „Da kam niemand vorbei, vielleicht vertraut man uns einfach, dass es wir keine Probleme machen“, vermutet Jürgen Kern, einer der Organisatoren, im Gespräch.
Große Bedeutung fürs kulturelle VS-Leben
Überhaupt habe man in diesem Jahr mit der Stadtverwaltung gute Erfahrungen gemacht. So habe der Kinoabend eine Sondergenehmigung für eine verlängerte Spielzeit bekommen. „Wir nehmen an, dass man mittlerweile erkannt hat, welche Bedeutung das Innenhof-Festival für das kulturelle und gesellschaftliche Leben der Stadt hat“, ist Kern überzeugt.
Kein Wunder: Insgesamt 2051 Festivalbesucher wurden in diesem Jahr gezählt, es habe keine Beschwerden gegeben und alles sei friedlich und in geordneten Bahnen verlaufen. Und so ist eines wohl jetzt schon sicher: Auch im Jahr 2026 wird es wieder ein Innenhof-Festival geben – selber Ort, selbe Zeit.