Seenachtfest 2015. Ein neuer Laden öffnet seine Türen. Das Backstage in der Hussenstraße wird an diesem Abend im August eröffnet. Eine richtige Rock-Bar. Doch so ganz zündet das Konzept am Anfang nicht. Es braucht ein wenig Zeit und auch noch etwas Feinschliff, berichtet Sven Kleiner, der Betriebsleiter der Bar.
Er ist 2017 in den Betrieb eingestiegen und seitdem mit Herzblut dabei. Der Toningenieur kümmert sich dabei auch um das Buchen der Künstler und bei Konzerten um die Technik. So richtig angelaufen ist das Backstage dann, als nicht mehr ausschließlich Rock gespielt wurde. Doch eine Regel gilt weiterhin: „Bei uns läuft alles, was handgemachte Musik ist“, erklärt Kleiner.
Eine Bühne für lokale Bands
Dabei geht es dem Backstage nicht nur um den Barbetrieb. „Unser Herzstück ist die Live-Bühne“, sagt Kleiner. Auf dieser Bühne standen laut Kleiner schon Stars wie die Toten Hosen, Sarah Connor oder Rea Garvey. Doch vor allem geht es Kleiner um lokale Künstler. „Wir haben so gute Bands in den Proberäumen“, sagt der Betriebsleiter. „Aber die finden oft keine Bühnen, auf denen sie Auftrittserfahrung sammeln können“, meint er weiter.

Im Backstage gibt es diese Möglichkeit noch. „Über 100 Bands im Jahr treten bei uns auf“, macht Kleiner deutlich. Doch Auftritte von kleinen Künstlern sind finanziell schwer zu stemmen. Der Eintritt zu den Konzerten koste fünf Euro, die direkt an die Bands gehen. „Ich muss aber teilweise wegen fünf Euro herumdiskutieren“, so Kleiner.
Viel Geld wird dabei nicht verdient
Als kommerzielle Bar hat das Backstage keinen Anspruch auf Kulturförderung. „Wir zahlen das alles aus eigener Tasche“, meint der Betriebsleiter. Deshalb helfe jeder Gast, der die Bar besuche. Doch nicht nur Live-Shows gehören zum Programm der Bar. Auch Karaoke und Kneipenquiz haben mittlerweile ihren festen Platz im Laden.
Vom 22. August an feiert das Backstage in den letzten zwei Augustwochen nun sein zehnjähriges Bestehen. Mit vielen DJs und Künstlern auf der Bühne. Darunter auch ein bekannter Name aus der Anfangszeit: DJ Bambler wird am 22. August in der Bar seinen Bühnenabschied feiern.
Doch das Backstage ist auch mehr als Livemusik. Sven Kleiner ist wichtig, dass diese Bar ein Ort für alle ist. „Wir versuchen fair mit unseren Preisen zu sein“, sagt er. Deshalb gebe es auch Rabattaktionen für Studenten, Rentner oder Menschen mit Behinderungen. Jede Gruppe soll sich wohlfühlen und miteinander ins Gespräch kommen. „Diskussionen sind einfach wichtig, um aus unseren Blasen rauszukommen“, meint er.
Die Durchmischung funktioniere gut, findet Kleiner. Er will, dass sich alle Gäste wohlfühlen. Deshalb verzichtet das Backstage auch bewusst auf Türsteher. Stress gebe es ohnehin sehr selten und wenn, dann könnten er und sein Team das meistens klären. Kleiner hofft, dass die Freude am Nachtleben nach Corona noch mehr zurückkommt. Im Moment ist er da auch positiv gestimmt.