Vorsicht vor einer kriminellen Masche im Netz: Sogenannte Cybertrading-Betrüger versprechen Gutgläubigen auf unterschiedlichen Online-Handelsplattformen scheinbar lukrative Kapitalanlagen, meldet das Polizeipräsidium Konstanz. Damit richten die Kriminellen offenbar immer mehr Schaden auch im Schwarzwald und auf der Baar an.
Die Polizei zitiert dazu einen krassen Fall aus dem Landkreis Rottweil. Demnach ist ein Ehepaar dort dazu gebracht worden, knapp 40.000 Euro an Konten im Ausland zu transferieren. Nun ist viel davon weg.
Details zum Fall des betrogenen Ehepaars aus Rottweil
Wie die Polizei berichtet, hatten die beiden Betroffenen Zugang zu der Handelsplattform „Investitionsquorum“ gesucht und erhalten. Diese Onlineplattform dient laut Polizei allerdings betrügerischen Zwecken.
Dort sollen die Betrüger einen äußerst positiven Verlauf des Investments des Ehepaares vorgetäuscht haben – aber das war eine Lüge. Denn das Geld des Ehepaars sei nie für solche Investments genutzt worden. Stattdessen zweckentfremdeten die Betrüger es zum eigenen Vorteil, meldet die Polizei.
Wie das Ehepaar aus Rottweil einen Teil seines Geldes retten konnte
Doch das Ehepaar hatte seltenes Glück im Unglück: Durch einen Überweisungsrückruf bei der Hausbank konnte ungefähr die Hälfte des überwiesenen Betrages zurückerstattet werden, so die Polizei.
Dieses halbwegs gute Ende erlebten wohl nicht alle Opfer der Betrugsmasche – eine ganze Serie an solchen Fällen hat sich in den vergangenen Wochen im Bereich des Polizeipräsidiums Konstanz abgespielt.
Kein Einzelfall: Immer mehr Menschen melden einen Anlagebetrug bei Cybertrading
Immer mehr Menschen meldeten sich, die bei den Cybertrading-Betrugen ihr Erspartes verloren haben, berichtet die Polizei. Die Täter seien unter verschiedenen Aliasnamen aufgetreten. Die Kommunikation mit den Anlegern sei ausschließlich über WhatsApp, Telefon und E-Mail verlaufen.
Amtliche Warnung vor der Seite „Investitionsquorum“
Vor der Betrügerseite „Investitionsquorum“ wird bereits von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht seit dem 10. Juni gewarnt. Das Perfide: Kurze Zeit später nannten die Gauner ihre Seite in „Investitions-quorum“ um, damit sie einer möglichen Sperrung entgehen konnten.
So kann man sich vor Betrug bei Geldanlagen schützen
Die Polizei klärt in ihrer Pressemitteilung über die neue Vorgehensweise auf und gibt folgende Tipps:
Was können Bürger tun, wenn sie bereits Opfer eines Anlagebetrugs geworden sind?
Wenn Bürgerinnen und Bürger auf einen Anlagebetrug hereingefallen sind, sollen sie laut Polizei keine weiteren Zahlungen tätigen. Unbedingt sollten sie Anzeige erstatten. Doch die Chancen sind gering, die Gelder wieder zurückzubekommen, berichtet die Polizei aus Erfahrung. Darum gilt es, vorsichtig mit Zahlungen im Netz zu sein.