War die Kaufland-Eröffnung ein Wendepunkt für das Schwarzwald-Baar-Center – und wenn ja, in welche Richtung? Die Eröffnung des großen Lebensmittelmarktes in den ehemaligen Real-Bereichen ist jetzt ein knappes Jahr her – Zeit für eine erste Zwischenbilanz.

Und die fällt offenbar aus Sicht der Center-Betreiber sehr positiv aus. Es kommen wieder deutlich mehr Kunden in das Einkaufszentrum zwischen V und S. Dies bestätigt Ulrich Kaliner, Pressesprecher der Eigentümerfirma Berlinovo. Sorgen bereitet indessen der Insolvenzantrag der Deko-Kette Depot, die auch eine Filiale in dem Einkaufszentrum hat.

Positive Zahlen und viel Zufriedenheit

Die Zeit der leeren Gänge und Geschäfte ist offenbar vorbei. „Wir sind mit der Entwicklung des Centers sehr zufrieden“, sagt Kaliner.

Die Kundenfrequenz habe sich weiter positiv entwickelt. Mehr Betrieb in den Gängen und Geschäften des Centers: Dies sei auch der Verdienst der neuen, 7100 Quadratmeter großen Kaufland-Filiale, betont er. Zahlen will Ulrich Kaliner indessen nicht nennen.

Ein echter Kundenmagnet

Glücklich mit dem Start im Schwarzwald-Baar-Center zeigen sich auch die Verantwortlichen von Kaufland selbst. Mit den ersten Monaten nach der Eröffnung sei man sehr zufrieden, betont Kaufland-Pressesprecher Dominik Knobloch.

„Die Kunden nehmen die Einkaufsstätte sehr gut an“, sagt er. Und: Kaufland freue sich, die zugedachte Rolle als Kundenmagnet fürs Center gut ausfüllen zu können.

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Was wird mit Depot?

Unsicher ist dagegen, was aus der Depot-Filiale wird. Der bundesweite Dekorationsartikel-Anbieter Depot hat einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Vorerst wird der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt weiterlaufen, heißt es von Depot-Seite. Bei 90 Filialen ist der Fortbestand aber offenbar fraglich, hier soll Verhandlungen mit Vermietern anlaufen.

Ob das Schwarzwald-Baar-Center betroffen ist, ist nicht klar. Die Geschäftsführung der Gries Deco Company habe die Berlinovo am Dienstag, 16. Juli, über die gerichtliche Anordnung des Schutzschirmverfahrens informiert, erklärt Ulrich Kaliner. „Weitere Gespräche sollen folgen, sobald die Mieterin ihre Prüfung abgeschlossen hat, welche Standorte auch zukünftig gehalten werden sollen.“

Die Leerstände in dem 36.000 Quadratmeter großen Shopping-Tempel füllen sich in der Zwischenzeit langsam, aber sicher. Seit Mai herrscht im früheren Orsay neues Leben: Hier ist der Abendmode-Anbieter „Glamour Trends“ eingezogen. Für die anderen verwaisten Geschäfte laufen laut Kaliner derzeit „vielversprechende Verhandlungen“.

Was passiert mit der Adler-Fläche?

Dazu gehört die zweite Gastrofläche neben der „Nordsee“ sowie der derzeit größte Leerstand, der frühere Adler-Modemarkt. Seit Anfang 2022 ist die Filiale hinter den blickdichten, bunten Fenstern verwaist. Immer wieder gab es Gerüchte, dass sich der Sportartikel-Filialist Decathlon niederlassen könnte. Bestätigt wurde dies aber bis heute nicht.

Modernisierung geht weiter

Im und am Einkaufszentrum geht unterdessen die Modernisierung weiter voran. Nach Angaben von Ulrich Kaliner läuft derzeit der vorletzte Bauabschnitt in Sachen Dachsanierung.

Auch die Fassade wird neu und schmuck, hier sei der nächste Schritt in Planung. Die Fertigstellung sei für Herbst anvisiert. „Im Zuge der Fassadensanierung wird auch ein neues Werbekonzept umgesetzt. Hierzu werden unter anderem neue Werbepylone aufgestellt“, so Ulrich Kaliner.