Vor Corona , also vor 2020, war viel anders: Festivals meldeten Konzerte schon Wochen vor den Auftritten als ausverkauft. Inzwischen entschließen sich die Besucher erst spät zu einem Ticketkauf. Diese Erfahrung machen zunehmend mehr Veranstalter, selbst bei größeren Veranstaltungen.
Nun beginnen in der Region wieder die großen Sommerfestivals. Den Auftakt macht der Honbergsommer ab 7. Juli, dann folgt die Sommersinnfonie ab 11. Juli, der Rottweiler Ferienzauber ab 21. Juli und der Sommersound VS ab 4. August.
Der Honbergsommer

Allein 17 Veranstaltungen bietet der Honbergsommer dieses Jahr im Festivalzelt mit 1300 Stehplätzen, hinzu kommt die Biergartenbühne. Die Resonanz sei insgesamt in Ordnung, berichtet Geschäftsleiter Michael Baur von den Tuttlinger Hallen. Doch auch er betont: Das veränderte Vorverkaufsverhalten werde deutlicher denn je: Die Besucher entscheiden sich viel kurzfristiger als vor Corona.
Dazu habe möglicherweise das miese, regnerische Wetter im Frühjahr beigetragen. Die Tuttlinger dürften am Ende bei fast 14.000 zahlenden Gästen und hoffentlich an die zehn ausverkauften Abenden landen. Angesichts der immer größer werdenden Konkurrenz und der allgemeinen Situation sei man damit zufrieden.
Bei Konzerten von Lotte, Tonbandgerät oder Kelvin Jones „hätten wir uns noch etwas mehr junges Publikum gewünscht“.
Stand Dienstag, 4. Juli, sind die Konzerte der Schweizer Rockgruppe Gotthard am 22. Juli und die A-Capella-Nacht am 9. Juli ausverkauft. Nur noch ganz wenige Restkarten gibt es laut Veranstalter für den italienischen Liedermacher Pippo Pollina am 12. Juli und für den Varietéabend am 10. Juli. Hier finden Sie die vollständige Programmübersicht.
Besonders hervorheben möchte Baur zudem der Abend „Schatten über dem Nichts“ am 16. Juli. Es handelt sich um eine musikalische Bühnenlesung, was für ein Festival schon einmal ungewöhnlich sei. Mit Katharina Thalbach und Michael Sele im Duo werde der Abend begeistern und sei für Baur der „Geheimtipp des Jahres“.
Erstmals haben die Veranstalter ein echtes Rockkonzert für die kleinsten Gäste im Programm: Heavysaurus spielen am 23. Juli ihre Dinorock-Show im Rahmen ihrer „Kaugummi ist mega“-Tour.
Neu sei zudem, dass es zwei Fotospots auf dem Gelände gebe. Im Biergarten gebe es wieder einen Bedienservice, das Bonkassen-System falle weg. Am letzten der drei Sonntagsfrühschoppen 2023 am 23. Juli wird Oktoberfestmusik gespielt, zudem werden Besucher aufgerufen, für ein Freibier in Tracht zu erscheinen.
Das Kinderprogramm findet größtenteils wieder im kleinen Burghof statt, dem Schmuckkästchen der Ruine. Auch Turmbesteigungen werden dort angeboten. Und es gibt ein Comeback des Zirkus Liberta, was sich viele Besucher gewünscht haben, betont Baur.
Die Sommersinnfonie

Die Bad Dürrheimer Sommersinnfonie startet am 11. Juli mit einem Konzert des Blasorchesters Bad Dürrheim bei freiem Eintritt. Am 12. Juli kommt die Partyband Papi‘s Pumpels, danach Sasha und Band. Sasha ist ein deutscher Sänger und TV-Star, er ist unter anderem einer der Gewinner von The Masked Singer.
Am Freitag tritt die Spider Murphy Gang auf, die vor allem mit ihrem Song „Skandal um Rosi“ bekannt wurde. Die Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr. Das Festival endet am Samstag mit dem Lichterfest. Für alle Veranstaltungen gibt es noch Karten.
Der Ferienzauber
Der Rottweiler Ferienzauber beginnt am 21. Juli mit Jan Delay, unter anderem treten zudem Heinrich del Core und Culcha Candela im Kraftwerk Rottweil auf. Hier finden 2000 Besucher Platz. Für alle Konzerte sind noch Karten verfügbar. Am Wasserturm in Rottweil laden die Organisatoren zu kostenfreien Veranstaltungen ein. Es handelt sich um die 35. Auflage des Sommerfestivals.
Der Sommersound VS

Am 4. August treten Nico Santos, am 5. August Alvaro Soler und einen Tag später Giovanni Zarrella beim Sommersound Villingen-Schwenningen auf. Das Festivalgelände am Druckzentrum Südwest fasst um die 5000 Besucher. Tickets seien noch reichlich da, berichtet Ruth Blume vom Veranstalter Caro-Events.
Sie macht nicht nur bei diesem Festival die Erfahrung, dass sich Besucher erst ein paar Tage zuvor – oft mit Blick auf das Wetter – entscheiden. Bis Anfang August dürfte aber der Vorverkauf noch anziehen, hofft sie. Allerdings stellt sie auch fest, dass Villingen mit einer Randlage zu kämpfen hat.
Konzerte und Veranstaltungen im Großraum Freiburg würden von Schweizer Kunden profitieren. Das lässt sich in Villingen-Schwenningen derzeit nicht beobachten, auch Besucher aus der Stuttgarter Region zieht es nicht spürbar oft in den Schwarzwald.