Engen Wenn man – von der Autobahn kommend – durch Engen fährt, schweift der Blick unwillkürlich mitten im Städtchen nach rechts zum Oldtimer- und Fahrzeugmuseum, weil dort die Oldtimer- und Youngtimer-Enthusiasten, von denen nicht wenige weiblich sind, gerne bei Kaffee oder Kaltgetränk zusammenkommen und ihre schönen Gefährte davor parken.

Auch der Weg ins Museum selbst lohnt sich, denn auf etwa 1000¦Quadratmetern werden in regelmäßig wechselnden Ausstellungen zu verschiedenen Themen zahlreiche Oldtimer auf zwei, drei und vier Rädern gezeigt. Derzeit befindet sich dort eine Baustelle, denn der Verein renoviert und erweitert das Museumsgebäude. Auf Basis einer Stahlkonstruktion mit selbsttragendem Dach wird ein Stockwerk hinzugefügt. Laut dem Vorsitzenden Klaus del Monte, hatte das Museum in Engen immer wieder mit Wassereintritt aufgrund des undichten Daches zu kämpfen und nutzt nun die fällige Sanierung dazu, auf diese Weise die Ausstellfläche um 400¦Quadratmeter zu erweitern.

Die Fertigstellung, so der Vorsitzende, sei für Mitte kommendes Jahr geplant. Die Baukosten betragen rund 540.000¦Euro, die vom Verein alleine finanziell nicht zu stemmen gewesen wären. Doch dank EU-Fördermitteln in Höhe von knapp 232.000¦Euro und Zuschüssen von der Stadt in Höhe von 40.000¦Euro ist das Projekt für den Verein zu finanzieren. Da zudem die Eigenleistung des Vereins durch Fördergelder bezuschusst wird, muss der Verein 40Prozent der Baukosten selbst tragen. Wie Kassierer Martin Betsche ergänzte, funktioniere die Tilgung, da Einnahmen durch Vermietungen auf dem vereinseigenen Gelände, wie zum Beispiel der Waschanlage, flössen. Die Einnahmen durchs Museum selbst, wie etwa Eintrittsgelder, Besucherführungen und Veranstaltungen, nutzt der Verein für die Exponate und deren Präsentation.

Neben Bürgermeister Frank Harsch waren auch Vertreter des Gemeinderats zum Pressetermin vor Ort und würdigten das Engagement der Mitglieder des Oldtimer- und Fahrzeugmuseums Engen. Im Gegenzug bedankte sich Klaus del Monte für die tatkräftige Unterstützung durch die Stadt Engen, nicht nur für die Gelder alleine, sondern auch für die Hilfe bei der Bewältigung des bürokratischen Aufwands während der langwierigen Antragsphase zum Erhalt der Fördergelder. Trotz der Umbauarbeiten wird das Museum weiterhin geöffnet sein. Der Verein plant neben den zahlreichen anderen Veranstaltungen für nächstes Jahr eine Youngtimer-Ausstellung. Das Museum wurde Anfang 2013 von 20¦Oldtimer-Interessierten gegründet. Im Jahr 2014 erwarb der Verein das ehemalige Autohaus Brütsch an der Hegaustraße¦18 und richtete den Gebäudekomplex her.

Vom unrestaurierten Scheunenfund bis zum erstklassig restaurierten Vorkriegsfahrzeug zeigen die Mitglieder dem Besucher eine kleine Auswahl ihrer Schätze, die in vielen Kellern, Garagen und Scheunen in und um Engen sorgfältig aufbewahrt werden.

Inzwischen zählt der Verein etwa 100¦Mitglieder, wovon sich 37¦Aktive ums Museum und die Exponate kümmern. Im Gegensatz zum MAC-Museum, das exklusive Modelle zeigt, legen die Engener Oldtimerfreunde den Schwerpunkt auf die Alltagsfahrzeuge von damals. Als Beispiel nennt Vorsitzende Klaus del Monte den DKW aus den 1960er Jahren oder die Kreidler-Florett, auf der damals die Jugendlichen über die Landstraßen knatterten.