„Ich bin überwältigt, einfach überwältigt“, sagt Birgit Reuner und strahlt über das ganze Gesicht. Der Grund für ihre Dankbarkeit und Freude sind die SÜDKURIER-Leserinnen und -Leser. Sie haben der stark kurzsichtigen Villingerin, die von einer winzigen Rente lebt, nach dem Kauf einer neuen Brille aus einer großen finanziellen Patsche geholfen.

Da hilft nur das Darlehen bei der Freundin

Es war ein Schock für Birgit Reuner: 839 Euro musste sie für eine neue Brille bezahlen, nachdem ihre alten Augengläser zerbrochen und nicht mehr zu reparieren waren. Die Krankenkasse hätte zwar einen Anteil übernommen – weil sie keinen Augenarzttermin bekam, konnte die Villingerin jedoch die für die Erstattung nötige Verordnung nicht vorlegen. Sie musste sich Geld von einer Freundin leihen, hätte dieses von ihren monatlich 502 Euro Rente abstottern müssen.

Das könnte Sie auch interessieren

Hätte – denn es kam anders. Der SÜDKURIER hatte kürzlich über das Schicksal der Rentnerin berichtet – und dieses hat offenbar viele Leserinnen und Leser sehr berührt. Eine ganze Reihe hilfsbereiter Menschen meldeten sich danach telefonisch oder per Mail in der Redaktion. Ihr Anliegen: Sie alle wollten Birgit Reuner ein wenig beim Abzahlen ihrer Brille helfen.

Bunte Grußkarten und mittendrin die neue Brille: Birgit Reuner ist gerührt und überwältigt von der großen Anteilnahme an ihrem ...
Bunte Grußkarten und mittendrin die neue Brille: Birgit Reuner ist gerührt und überwältigt von der großen Anteilnahme an ihrem Brillen-Problem. | Bild: Burger, Tatjana

Birgit Reuner blickt mit einem Lächeln auf den Tisch vor sich. Ein Häufchen Umschläge und ein paar bunte Grußkarten mit fröhlichen Blumenmotiven liegen dort. Sie stammen von lieben Menschen, die Birgit Reuner nicht kennt, die die Rentnerin aber nicht allein lassen wollten mit ihrem großen Problem: In allen Umschlägen lag neben freundlichen Zeilen stets auch etwas Geld.

„Liebe Frau Reuner, wir hoffen, das Geld macht Ihnen das Leben ein winziges Stück leichter! Alles Gute für Sie!“, steht auf ...
„Liebe Frau Reuner, wir hoffen, das Geld macht Ihnen das Leben ein winziges Stück leichter! Alles Gute für Sie!“, steht auf dieser anonym unterzeichneten Spendernotiz. Birgit Reuners Situation hat viele SÜDKURIER-Leser bewegt. | Bild: Burger, Tatjana

„Ihr Problem hat mich sehr wütend und empört gemacht“, schreibt etwa ein anonymer Spender. „Ich wünsche Ihnen, dass viele Lichtlein den Weg zu Ihnen finden“, heißt es im nächsten Schreiben. „Wir hoffen, das Geld macht Ihnen das Leben ein Stückchen leichter“, steht in einem dritten Brieflein.

Ein Mann, so erzählt die Renterin, sei sogar persönlich vorbeigekommen, um ihr einen Anteil für die neue Brille zu übergeben.

„Bleiben Sie zuversichtlich. Alles Gute für Sie!“, endet dieser kleine Brief: Zu den lieben Zeilen haben die anonymen ...
„Bleiben Sie zuversichtlich. Alles Gute für Sie!“, endet dieser kleine Brief: Zu den lieben Zeilen haben die anonymen Spender auch einen Beitrag für die neue Brille gelegt. | Bild: Burger, Tatjana

Und das ist nicht alles: Über die Vermittlung einer SÜDKURIER-Leserin hat Birgit Reuner inzwischen einen Termin bei einem Augenarzt im Landkreis Rottweil bekommen. Schon wenige Tage nach Erscheinen des Artikels hatte sie auch die nötige Verordnung in der Hand. Die hat sie nun bereits bei der Krankenkasse eingereicht und erwartet in Kürze den versprochenen Zuschuss.

„Wenn Du meinst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her“, macht dieser kleine Brief Mut. Bei so viele ...
„Wenn Du meinst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her“, macht dieser kleine Brief Mut. Bei so viele Anteilnahme und Freundlichkeit kann Birgit Reuner nur eines sagen: „Danke, danke, danke, danke!“ | Bild: Burger, Tatjana

„Es ist so viel Geld zusammengekommen, dass ich das Darlehen bei meiner Freundin abzahlen kann“, freut sich Reuner. Sonst, so weiß sie, hätte sie den Betrag „bis zur nächsten Brille abstottern müssen“.

Einem freundlichen Spender, der sich erst vor wenigen Tagen gemeldet hat, konnte die Villingerin sogar erzählen, dass nun schon genügend Geld für die Sehhilfe zusammen gekommen ist. Schließlich, so Reuner, habe sie sich an der Geschichte nicht bereichern wollen. „Sonst komme ich schon klar“, sagt sie.

Danke für so viel Freundlichkeit

Mit Hilfe der SÜDKURIER-Leser ist die Rentnerin nun eine riesige Sorge los. „Ich bin so erleichtert“, erklärt sie. Und eines, das Wichtigste, will sie dann allen noch sagen: „Danke, danke, danke, danke!“