Es schien von Anfang an ein Mammutverfahren zu werden: Neun Verhandlungstage waren angesetzt, 25 Zeugen sollten gehört werden.

Doch schon jetzt ist klar: Neun Verhandlungstage reichen nicht aus. Und: Der der Prozess gegen zwei Ex-Mitarbeiter der Sparkasse Schwarzwald-Baar am Standort Furtwangen, die Bank und Kunden um viel Geld betrogen hatten, zieht sich wohl noch ein bisschen länger.

Kein baldiges Urteil

„Da die Verteidigung eine Reihe von Anträgen gestellt hat, hat die Kammer weitere Prozesstermine abgefragt“, teilt Landgerichtssprecherin Mirja Poenig mit. Weitere Termine sind daher für den 3. März, 14. März und 28. März angesetzt. Mit einem frühzeitigen Urteil sei deshalb auch nicht zu rechnen.

Die Anklage und Vorgeschichte

Die beiden Angeklagten – er 61 Jahre, sie 42 Jahre, beide ehemalige Mitarbeiter der Sparkasse Schwarzwald-Baar am Standort Furtwangen – sollen laut Staatsanwaltschaft von 2013 bis 2017 vorrangig vermögende Kunden der Sparkasse, um ihre Vermögenswerte gebracht und Wertgegenstände unterschlagen haben.

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Der 61-Jährige ging dabei systematisch vor, indem er ohne Wissen der Kunden erst ein Sparkonto eröffnete, ihr Geld darauf transferierte, es dann mit teils erschlichenen, teils gefälschten Unterschriften und meist mit Blankoauszahlungsbelegen in Bar wieder abhob und für sich behalten haben soll.

Entstanden ist dabei ein Schaden von 836.255 Euro.

Welche Rolle spielt die 42-Jährige?

Unklar ist jedoch: Welche Rolle die 42-jährige Mitangeklagte bei all dem spielte. Denn: Ihr Verteidiger wie auch der 61-Jährige betonen: Dass sie eigentlich kaum beteiligt war. Sie „war einfach nur gutgläubig“, so der Angeklagte. Und doch wurde auch in ihrem, ganz persönlichen Schließfach unterschlagenes Vermögen einer anderen Bankkundin gefunden.