Als Hoffnungsträger für die Region gepriesen, ist es seit zwei Jahren ruhig geworden um das geplante Technologiezentrum „Vias“ in Villingen-Schwenningen. Geht noch was bei diesem von der Politik als Leuchtturmprojekt mit viel Vorschusslorbeeren gefeierten Vorhaben?

Ja, das tut es, bestätigt Simon Herrlich. Er ist der von der Stadt bestellte Geschäftsführer der Betreibergesellschaft. Der erhoffte „Leuchtturm“, er steht noch nicht, ist aber in Arbeit. „Unser Ziel ist es weiterhin, dass das Zentrum im nächsten Jahr gebaut wird und bis 2026 in Betrieb geht“, sagt Herrlich.

Vias, was ist das? Der Name ist die Abkürzung für ‚Vernetztes Innovations- und Anwendungszentrum für Simulation und smarte Systeme‘. Ein solches soll neben der Landesstraße 181 zwischen Villingen und Schwenningen gebaut werden, unmittelbar neben dem bestehenden Institut für Mikro- und Informationstechnik (Mikroinstitut) in der Wilhelm-Schickard-Straße.

Mit dem Konzept Vias hat das Mikroinstitut beim Landeswettbewerb „RegioWin 2030“ rund 6,7 Millionen Euro Fördermittel an Land gezogen. Simon Herrlich, Ingenieur am Mikro-Institut, hat das Vias-Konzept für diesen Wettbewerb formuliert.

Simon Herrlich, Ingenieur am Mikro-Institut der Hahn-Schickardt-Gesellschaft, ist der Geschäftsführer des Vias-Projekts.
Simon Herrlich, Ingenieur am Mikro-Institut der Hahn-Schickardt-Gesellschaft, ist der Geschäftsführer des Vias-Projekts. | Bild: Stadler, Eberhard

Das Innovationszentrum, so dessen Zielsetzung, soll helfen, den Wandel der heimischen Automobil- und Zuliefer-Industrie und die Herausforderungen der Digitalisierung in der heimischen Wirtschaft zu meistern. Es geht um neue, erfolgreiche Produkte. Und damit um Arbeitsplätze, um Wohlstand in der Region.

Die Finanzierung steht bereits

Die Finanzierung des Projekts, so bestätigt jetzt Geschäftsführer Simon Herrlich, steht bereits. Das Land Baden-Württemberg hat schon im Sommer vergangenen Jahres die Fördermittel schriftlich bewilligt.

Rund 4,5 Millionen Euro kommen aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung, weitere 2,24 Millionen legt das Land obendrauf. Jeweils rund 2,24 Millionen Euro steuern zudem die Stadt VS und der Landkreis bei.

Das könnte Sie auch interessieren

Zuletzt gab es Verzögerungen

Diskussionen um das richtige Grundstück und verschiedene Personalwechsel haben beim Fortschritt des Projekts zuletzt für Verzögerungen gesorgt. Doch der Zeitplan kann wohl noch immer eingehalten werden.

Zwei weitere wichtige Schritte stehen jetzt an, berichtet der Geschäftsführer. Zum einen: Die Aufsichtsrats-Besetzung der Betreibergesellschaft muss geklärt werden. Offen sei noch, ob der Landkreis nur als Geldgeber, oder auch als Gesellschafter in die Trägerschaft einsteigt.

Der Neubau wird jetzt ausgeschrieben

Zum zweiten: Der Bau des Innovationszentrums wird demnächst ausgeschrieben. Geplant ist nach jetzigem Stand ein dreistöckiges Gebäude mit rund 3500 Quadratmeter Nutzfläche, auf dem bis zu 140 Arbeitsplätze realisiert werden könnten. Ob der auf 11,2 Millionen Euro gedeckelte Finanzrahmen dafür ausreicht, soll die Ausschreibung ergeben.

Die Baupläne seien dann auch die geeignete Grundlage, erklärt Geschäftsführer Herrlich, um weitere Mieter und Partner für das Innovationszentrum zu suchen. Möglichst im nächsten Jahr soll gebaut werden.

Das könnte Sie auch interessieren