Eine Auszeichnung, die eigentlich keiner haben will, wird bereits seit mehreren Jahren dem Sunthauser See in Bad Dürrheim zuteil. Im dritten Jahr in Folge hat das Gewässer vom Landesgesundheitsamt die Note „mangelhaft“ bekommen. Und ist damit zum Baden erneut ungeeignet.

Von den 314 in der Badesaison 2023 regelmäßig kontrollierten Badestellen in Baden-Württemberg sind 97 Prozent zum Baden sehr gut oder gut geeignet, das geht aus der neuen Bädergewässerkarte des Landes hervor. Erstellt wird diese vom Sozialministerium.

Nur zwei Badeseen wurden demnach als mangelhaft beurteilt. Darunter auch in diesem Jahr der Sunthauser See. Dieser sei aufgrund erhöhter mikrobiologischer Belastung nach der Badesaison 2021 zum Baden gesperrt worden. „Der See bleibt so lange für Badende gesperrt, bis Maßnahmen dazu durchgeführt wurden“, schreiben die Experten.

Marc Tietböhl Betreiber des Campingplatzes am Sunthauser See
Marc Tietböhl Betreiber des Campingplatzes am Sunthauser See | Bild: Hans-Jürgen Götz

Marc Tietböhl, Betreiber des Campingplatzes am Sunthausener See, überrascht das erneute Badeverbot wohl kaum. „Die meisten Gäste haben sich schon an das Badeverbot gewöhnt“, sagt er. Fügt aber hinzu: „Gleichzeitig erhalten wir aber immer noch sehr viele Stornierungen von Familien, die mit ihren Kindern eigentlich einen Badeurlaub geplant hatten.“

Wie werden die Badestellen beurteilt?

Die EU hat im Jahr 2006 eine neue Richtlinie für die Überwachung und die Bewirtschaftung der Badegewässer erlassen. Mit der Umsetzung in nationales Recht hat Baden-Württemberg deshalb eine neue Badegewässerverordnung (BadegVO 2008) formuliert, das geht aus Informationen des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg hervor.

Zur Kontrolle der Qualität der Badegewässer werden während der Badesaison (in der Regel vom 1. Juni bis 15. September) Proben entnommen und analysiert. Die Untersuchungen konzentrierten sich dabei auf zwei mikrobiologische Parameter (E-Coli und Enterokokken), welche auf mögliche fäkale Verunreinigungen hinweisen können.

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Im April 2010 hatte der Gemeinderat der Kurstadt beschlossen, den Sunthauser See, der ursprünglich als Hochwasserrückhaltebecken angelegt wurde, als Badegewässer auszuweisen.

Immer wieder gab es seitdem jedoch hinsichtlich der Wasserqualität Probleme durch E-coli-Bakterien und Enterokokken. Seit Ende der Badesaison 2021 ist der See für den Badebetrieb aufgrund der mikrobiologischen Befunde nun schon gesperrt.

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