Vor zwei Jahren haben Kathrin Rapp und Dirk Rettenmaier die Facharztversorgung in St. Georgen verbessert, indem sie die davor ein halbes Jahr verwaiste Augenarztpraxis von Detlev Vondracek übernommen haben. Jetzt ziehen die Augenärzte eine erste Bilanz, ob sich St. Georgen als Standort für den Einstieg in die berufliche Selbständigkeit als richtig erwiesen hat. Und sie verraten, mit welcher Neuerung sie ab dem zweiten Quartal ihren Patienten einen deutlichen Mehrwert anbieten können.
Bahnhofsnähe ein großes Plus
„Es hat sich sehr gut entwickelt, die Patienten haben unsere Praxis gut angenommen“, zieht Dirk Rettenmaier Bilanz. Und meint damit auch den Umzug in die neuen Praxisräume, die die Augenärzte vor einem dreiviertel Jahr im neuen PE-Gebäude an der Bundesstraße bezogen haben. „Die Nähe zum Bahnhof und die Haltestelle praktisch direkt vor der Haustüre sind schon ein großes Plus“, sagt Rettenmaier. Gerade für Patienten, die von auswärts kommen und die wegen einer Untersuchung Augentropfen zur Pupillenerweiterung bekommen und die dann nicht selbst mit dem Auto fahren können, sei dies ein Vorteil.
Dass St. Georgen die richtige Wahl war, um sich mit eigener Praxis selbständig zu machen, stand für Kathrin Rapp und Dirk Rettenmaier immer außer Frage. Rapp stammt aus Peterzell und Rettenmaier wohnt auf dem Hardt. Dass die St. Georgenerin jetzt auch an ihrem Herkunftsort praktiziert, hat positive Auswirkungen: „Ich kenne viele Menschen, und viele kennen mich.“ Da sei schnell eine Vertrauensbasis geschaffen.
Die St. Georgener Bürger stehen auch im Zentrum des beruflichen Wirkens. Nachfragen nach augenärztlicher Behandlung kommen aus dem weiten Umland, auch aus dem Raum Villingen-Schwenningen. „Wir sind aber bereits mit den Patientenzahlen am Limit und haben den Versorgungsauftrag für St. Georgen, weswegen Patienten aus St. Georgen sowie der Region um Triberg, Schonach und Schönwald bei der Terminvergabe zuerst berücksichtigt werden“, sagt Kathrin Rapp. Zumal die Kapazitäten nicht unerschöpflich sind. „Wir sind zwar zwei Ärzte, aber wir haben einen Kassensitz“, sagt Rettenmaier.
Als Plus gegenüber größeren Augenkliniken führen die Mediziner eine „personelle Kontinuität“ an. „In der Regel ist immer der gleiche Arzt für den Patienten zuständig. Das schätzen die Patienten sehr“, so Dirk Rettenmaier.
Neu eingeführt haben die St. Georgener Augenärzte eine spezielle Kindersprechstunde. „Hier arbeiten wir mit einer Orthoptistin zusammen, die beispielsweise Schielerkrankungen bei Kleinkindern therapiert“, erläutert Rapp. Dieses Angebot ist sehr gefragt, „weil es noch nicht in der breiten Masse angeboten wird.“
Ab dem zweiten Quartal dieses Jahres werden Kathrin Rapp und Dirk Rettenmaier einen weiteren Mehrwert für ihre Patienten anbieten können. Künftig können sie nämlich auch Operationen am Auge vornehmen. „Wir stellen eine deutliche Zunahme an altersbedingter Makula-Degeneration fest“, sagt Rettenmaier. Eine Folge der demografischen Entwicklung, die etwa ein Viertel der Menschen mit höherem Lebensalter betrifft. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung der Netzhaut, die unbehandelt bis zur Erblindung führen kann.
Spritzentherapie bald im Haus
Bislang konnten entsprechende therapeutische Maßnahmen, eine Spritzentherapie, bei der ein Medikament direkt in das Auge gespritzt wird, nur in Augenkliniken verabreicht werden. „Voraussichtlich ab April können wir diesen Eingriff auch bei uns machen. Das ist ein echter Mehrwert für unsere Patienten“, so Rettenmaier. Hierfür können die Augenärzte den Operationsraum der Orthopädiepraxis Lopes und Zimmerer nutzen, die im gleichen Gebäude untergebracht sind.