Maximal 170 Stellen sollen bei ebm-papst St. Georgen voraussichtlich abgebaut werden. Das bestätigt Hauke Hannig, Pressesprecher des Unternehmens, am Montag auf eine Anfrage des SÜDKURIER. „Die ebm-papst St. Georgen GmbH und Co. KG wird bis Ende 2022 den Standort neu strukturieren und somit an die aktuellen und zukünftigen Markt- und Wettbewerbsbedingungen anpassen“, sagt Hannig.
Wichtige Projekte laufen aus
Im oben genannten Zeitraum laufen demnach einige „ressourcenintensive Projekte“ aus. Insbesondere davon betroffen ist, wie es heißt, der Automotive-Bereich. „Konkret bedeutet dies, dass an den Standorten St. Georgen, Herbolzheim und Lauf an der Pegnitz Stellen entfallen beziehungsweise sozialverträglich abgebaut werden müssen“, so der Pressesprecher. Derzeit sind an diesen Standorten insgesamt rund 1700 Personen beschäftigt.
Die Anpassung der Kapazitäten, so sagt Hannig, sei im oben genannten Zeitraum, also bis Ende des kommenden Jahres, geplant. Ein Teil der voraussichtlich 170 Stellen sei momentan nicht nachbesetzt worden, ein weiterer werde bereits durch das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge, Mitarbeitende, die in Altersteilzeit gingen und die Abmeldung von Leiharbeitern erreicht.
Verhandlungen zur Kürzung laufen bereits
„Die Verhandlungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretung wurden aufgenommen, um einen für alle Beteiligten bestmöglichen Weg zu finden“, so Hannig. Unter anderem sei man bemüht, kurzfristig anderweitiges Geschäft zu generieren. Die Mitarbeitenden an den betroffenen Standorten seien informiert worden. Zu Details werde man die Mitarbeiter in Betriebsversammlungen informieren, die in dieser Woche stattfinden werden.
Schon vor drei Jahren gab es Probleme
Im Jahr 2018 waren es noch über 1900 Mitarbeiter am Standort St. Georgen. Schon damals kam es aufgrund von Problemen im Automotive-Bereich zum Abbau von rund 100 Stellen. Mehrere Monate hatten die Verhandlungen für das sogenannte „Paket für Arbeit“ gedauert, die auch für die, die bleiben durften, Konsequenzen hatten. Sie mussten länger arbeiten, ohne dafür mehr Geld zu bekommen.
Arbeitnehmervertretung wartet Versammlung ab
Die IG Metall Villingen-Schwenningen ist ebenfalls in die Gespräche zum geplanten Stellenabbau involviert. Vor den Betriebsversammlungen, bei denen die Details erst bekannt werden, könne man sich aber noch nicht äußern, wie Gewerkschaftssekretär Uwe Acker sagt.