St. Georgen Das inzwischen über 50 Jahre alte, teils marode Rathaus in St. Georgen soll saniert und damit einladender gestaltet sowie energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Derzeit wird über ein grundlegendes Merkmal des künftigen Rathauses entschieden, das das Erscheinungsbild des Gebäudes und auch der Innenstadt über viele Jahre hinweg prägen wird: Die Farbgebung der Fassade. Fest steht bereits: Grau bleibt das Rathaus nicht.

Die Architekten, die Stadtverwaltung und der Gemeinderat haben in nicht öffentlicher Ratssitzung eine Vorauswahl von drei Farbtönen getroffen: Ein Rot, ein Blau und ein Grün. Alle drei Farben würden mit der Holzfassade harmonieren, die ebenfalls Teile des neuen Rathauses schmücken wird und mit der Zeit gewollt vergraut. Weitere Bauteile wie etwa Markisen sollen an den schlussendlich ausgewählten Farbton angepasst werden. Die künftige Fassade des Rathauses wirkt dann nach Erwartung der Planer freundlicher – und erfüllt zusätzlich eine weitere wichtige Funktion: Sie besteht aus – je nach Entscheidung – roten, blauen oder grünen Photovoltaik-Elementen, die nachhaltigen Strom liefern. Die unterschiedlichen Farbtöne haben indes keine Auswirkungen auf die Leistung der Module.

Die Einwohner aus St. Georgen werden jetzt von der Stadtverwaltung eingeladen, aktiv an der Neugestaltung mitzuwirken. „Uns ist es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger bei der Entscheidung zu diesem stadtbildprägenden Gebäude einzubeziehen. Deshalb möchten wir ihnen die Möglichkeit geben, die Farbgestaltung der Fassade mitzubestimmen“, erklärt dazu Bürgermeister Michael Rieger. Die Stadtverwaltung empfiehlt allen Teilnehmern der Abstimmung dringend, sich die Muster vor der Entscheidung dort in echt anzuschauen, denn digitale Ansichten auf der Internetseite der Stadt oder auf gedruckten Unterlagen verfälschen erfahrungsgemäß die realen Farbtöne, meint die Verwaltung.

Die Stadt weist darauf hin: Auch wenn die Muster am Rathaus-Provisorium ausgestellt werden, geht es um die Entscheidung zum Rathaus an der Hauptstraße 9. Teilnehmen können die Einwohner mit Wohnadresse in St. Georgen ab dem 13. Lebensjahr. Vom voraussichtlich 13. Juni bis 29. Juni kann pro Person einmal abgestimmt werden: Persönlich im Bürgerservice (Gewerbehallestraße 1-3, EG) während der Rathaus-Öffnungszeiten. Nach Vorlage eines Ausweisdokuments, das den Namen und das Geburtsdatum verifiziert, kann dort ein anonymer Stimmzettel ausgefüllt und abgegeben werden. Die zweite Möglichkeit ist die Abstimmung per E-Mail (abstimmen@st-georgen.de), wobei dabei eine Kopie oder ein Foto eines Ausweisdokuments mitgesandt werden muss, auf dem der vollständige Name und das Geburtsdatum zu sehen sind. Die personenbezogenen Daten sowie die Abstimmung werden von der Stadtverwaltung vertraulich behandelt.

Zusätzlich soll es für die Bürger am Stadtfest-Wochenende die Möglichkeit geben, vor Ort abzustimmen. Weitere Informationen hierzu folgen noch, so die Stadt. Das Ergebnis des Einwohner-Votings fließt in die finale Entscheidung des Gemeinderats und die abschließende Planung der Fassadengestaltung ein – ab einer Abstimmungsbeteiligung von mindestens 1000 Personen als aussagekräftiges Stimmungsbild mit entsprechendem Gewicht.