St. Georgen Was tut sich an den St. Georgener Schulen? Wo drückt der Schuh, wo stehen Veränderungen an? Darüber berichtete der geschäftsführende Schulleiter des St. Georgener Schulnetzwerks, Hannes Rath, in der Gemeinderatssitzung. Ein Thema ließ das Gremium besonders aufhorchen.

Die von der Landesregierung beschlossene Abschaffung der Werkrealschule zum Schuljahr 2029/30 bereitet Rath, der gleichzeitig auch Rektor an der Robert-Gerwig-Schule ist, wo die Werkrealschule bislang angesiedelt war, Sorgen. Der Werkrealschulabschluss habe Schülern an der Hauptschule bislang ermöglicht, durch ein zusätzliches Schuljahr einen dem Realschulabschluss gleichwertigen Schulabschluss zu erreichen.

Künftig würden die Schüler nach der neunten Klasse die Schule mit dem Hauptschulabschluss verlassen. Zwar würden die Schüler auch später noch gute Ausbildungs- und Berufschancen haben, wie Rath betonte. Dies sei aber mit höherem Aufwand verbunden. „Das zehnte Schuljahr ist für manche Schülerinnen und Schüler der Zünder“, so Rath, der die Abschaffung der Werkrealschule als „Vollkatastrophe“ bezeichnete.

Rath lenkte den Blick auf eine seit Jahren immer wichtiger werdende Einrichtung, die Schulsozialarbeit. „Diese ist für uns eine unglaubliche Unterstützung, wir wüssten nicht, was wir ohne diese Kräfte machen würden. Und die Fälle nehmen zu“, sagte Rath. Als Fallbeispiel zeigte der Schulleiter auf, dass es einer Lehrerin in der ersten Klasse unmöglich gelingen könne, sich bei 26 Schulkindern um ein Schulkind mit einem erhöhten Betreuungsbedarf besonders zu kümmern. Hier komme die Schulsozialarbeit unter anderem ins Spiel. Obwohl deren Erfolg dahingehend nicht messbar ist, weist Rath der Schulsozialarbeit auch ein hohes Maß an Prävention zu. „Ich bin davon überzeugt, dass die Schulsozialarbeit hilft, viele Straftaten zu verhindern.“

Eine weitere Veränderung steht den Schülern des Gymnasiums bevor. Die Klassen fünf und sechs dieses Jahrgangs sind die ersten, die wieder das neunjährige Gymnasium absolvieren werden.

Als kleinen Wunsch brachte Hannes Rath als Schulleiter der Gerwigschule vor, dass „noch nicht alle Fachräume mit den digitalen Tafeln ausgerüstet sind.“ Personell seien die Schulen im St. Georgener Schulnetzwerk gut besetzt. Aktuell seien lediglich die Konrektorenstelle an der Rupertsbergschule sowie die Schulleiterstelle an der Sommerrainschule, dem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ), nicht besetzt.

Die Zusammenarbeit innerhalb des Schulnetzwerks funktioniere gut, wie Rath sagte. „Wir machen viele gemeinsame Aktionen wie beispielsweise Lesungen und die Aktion ‚Fit wie ein Turnschuh‘“. Besonders hervor hob Rath die gute Zusammenarbeit mit dem Turnverein St. Georgen und dem Technologiezentrum.