Anfangs hätte Guido Eichenlaub, der seit Mai Corona-Schnelltests in St. Georgen anbietet, wohl nicht erwartet, wie groß die Nachfrage sein wird. Doch der bundesweite Trend, dass immer mehr getestet wird, bestätigt sich auch in St. Georgen. Jetzt soll es weniger Geld für die Tests geben, weil Preise für das Material gesunken sind, und die Kontrollen sollen verschärft werden. Für Guido Eichenlaub sind das zwei nachvollziehbare Schritte.

Schwarze Schafe finden

Zum einen, das sei wichtig, finde man dadurch die schwarzen Schafe unter den Betreibern. Denn: „Das fällt negativ auf alle anderen zurück“, sagt Eichenlaub. Er selbst könnte, wenn es gefordert und datenschutzrechtlich erlaubt wäre, all seine Abrechnungen transparent machen. Die Anzahl der Getesteten mit Namen und die Preise, zu denen er seine Schnelltests eingekauft und abgerechnet hat. Wie es andernorts zu Betrug gekommen ist, sei beim bisherigen System aber leicht zu verstehen. Die Betreiber müssen keine Namen nennen und keine Rechnungen für die Schnelltests einschicken. Das System ist also bislang lückenhaft für die, die sich unrechtmäßig bereichern wollen. Zwölf Euro bekommen Betreiber derzeit pro Test, plus die genau berechneten Kosten für den Einkauf der Schnelltests. Maximal nochmal sechs Euro.

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Die genaue Anzahl an Tests, die in St. Georgen derzeit gemacht werden, will Eichenlaub mittlerweile nicht mehr nennen. Anders als noch zu Anfangszeiten des Testzentrums. In den ersten rund zwei Wochen waren es etwa 1000 Tests. Denn über die Testanzahl und die Vergütung wäre der Umsatz leicht zu berechnen. Etwas, so Eichenlaub, das jeder Geschäftsmann verhindern will. Nicht, weil er etwas zu verbergen hat, sondern viel mehr, weil die öffentliche Debatte darüber negativ behaftet sei. Er sagt: Mit dem Testzentrum lasse sich Geld verdienen, das sei, so betont er, aber auch nötig, weil sich sonst nicht ausreichend Betreiber finden würden.

Insgesamt 16 Personen seien mittlerweile beschäftigt. Immer drei bis vier Angestellte seien vor Ort. Anfangs habe er mit einer Besetzung von zwei Personen kalkuliert, der Bedarf an Arbeitskräften ist deshalb weiter hoch. Zusammen mit der Miete sind das die Kosten, die der Betreiber zu stemmen hat. Bei der aktuellen Nachfrage sei das auch noch rentabel, wenn die Vergütung auf acht Euro pro Test sinkt, so wie es aktuelle Pläne derzeit vorsehen. Insofern sei der Ansatz der Politik richtig und nachvollziehbar. Das könne sich aber, so sagt Eichenlaub auch, wieder drehen, wenn die Nachfrage sinkt. Weil es andere Vorgaben der Politik gibt oder die Impfquote steigt. „Dann könnte es schnell passieren, dass wir keine Arbeit mehr haben“, sagt Eichenlaub. Doch das, so sagt er auch, war schließlich das erklärte Ziel von Anfang an. Die Pandemie zu bekämpfen, sodass auch Teststellen wieder überflüssig werden.