St. Georgen – Die SPD-Bundestagsabgeordnete Derya Türk-Nachbaur sieht sich in Berlin auch als „Botschafterin für die innovative Wirtschaft in meinem Wahlkreis“, wie sie bei einem Besuch zusammen mit dem SPD-Landesvorsitzenden und früheren Kultusminister von Baden-Württemberg, Andreas Stoch, beim St. Georgener Unternehmen 3D-Werk Black Forest sagte.
Das Unternehmen habe sie bewusst ausgewählt, um zu zeigen, wie innovativ regionale Unternehmen auf Herausforderungen und Veränderungen in ihrer Branche reagieren. Am Beispiel von 3D-Werk Black Forest bedeutet das, dass das Unternehmen erkannte, dass der wachsende Markt und Möglichkeiten des 3D-Drucks für Gewerbe und Industrie für potenzielle Kunden noch schier undurchschaubar sind. Das Unternehmen, das erst 2021 gegründet wurde, ruht deswegen auf drei Säulen. Neben der Dienstleistung der Klein- und Serienproduktion können Kunden im Trainingscenter die jeweils neuesten Technologien selbst erlenen. „Es gibt bis heute keinen Ausbildungsberuf im 3D-Druck“, erklärt Betriebsleiter Manuel Schätzle. Deswegen müssen sich Kunden das Wissen selbst aneignen.
Entsprechend gibt es auch kaum Fachkräfte, die das Unternehmen dringend sucht. „Wie kommen Sie an Mitarbeiter? Was sind die Qualifikationen?“, interessierte Stoch als ehemaliger Kultusminister das Thema Bildung und Ausbildung. Bislang, so Schätzle, seien es vor allem Menschen mit technischen Berufen, die Interesse an der Technologie haben.
Wenngleich die Möglichkeiten des 3D-Drucks vielen potenziellen Kunden noch gar nicht bekannt sind und sich der Markt im starken Wachstum befindet, war Derya Türk-Nachbaur erstaunt zu hören, dass „der deutsche Markt an Herstellern stirbt.“ Schätzle sagte, dass sich einige wenige, vor allem chinesische und amerikanische Hersteller von 3D-Druckzentren, den Markt aufteilen. Schätzle: „Unsere Stärke war und ist der Innovationsvorsprung. Aber wir werden in Deutschland nie die günstigsten Hersteller sein können.“