Grenzkontrollen: Viel Wirbel, wenig zu sehen

Kaum war der neue Innenminister Alexander Dobrindt im Amt, kündigte er in einem offiziellen Statement an, was die Union sich bereits im Wahlkampf auf die Fahne geschrieben hatte: Die Kontrollen an den deutschen Grenzen sollen verschärft und mehr Menschen zurückgewiesen werden – auch Asylsuchende.

Justus Obermeyer und andere SÜDKURIER-Reporter machen den Lage-Check an den Grenzübergängen zur Schweiz. Fast überall heißt es am ...
Justus Obermeyer und andere SÜDKURIER-Reporter machen den Lage-Check an den Grenzübergängen zur Schweiz. Fast überall heißt es am Donnerstag: freie Fahrt. | Bild: Justus Obermeyer

Ganz so schnell umzusetzen sind die Pläne der neuen Bundesregierung allerdings nicht, wie sich am Tag nach der Ankündigung zeigte. Statt verstärkter Polizeipräsenz und flächendeckenden Kontrollen fanden unsere Reporter an den Grenzübergängen zur Schweiz verwaiste Zöllnerhäuschen und nur vereinzelte Beamte. Weitestgehend freie Fahrt und eine weiterhin unkontrollierte grüne Grenze lautete also das Fazit am Bodensee und Hochrhein – an anderen Orten regte sich allerdings Unmut.

ZF führt Vier-Tage-Woche ein und leiht Mitarbeiter aus

Neuer Wirbel bei ZF: Der angeschlagene Automobilzulieferer muss dringend Kosten einsparen und hat nun ein Konzept entwickelt, um die Personalkosten an den Standorten um Millionen Euro zu drücken. Die Vorlage liefert das Stammwerk in Friedrichshafen, das jetzt die Vier-Tage-Woche einführt. Das bedeutet, dass Mitarbeiter auf Tausende Euro verzichten müssen.

Ein ZF-Ingenieur scannt ein E-Fahrzeug mit einer App. Tausende Entwickler am Stammsitz wechseln demnächst in die Vier-Tage-Woche.
Ein ZF-Ingenieur scannt ein E-Fahrzeug mit einer App. Tausende Entwickler am Stammsitz wechseln demnächst in die Vier-Tage-Woche. | Bild: Felix Kästle/dpa

Um ZF-Angestellten neue Chancen zu eröffnen und Arbeitsplätze zu erhalten, hat der Konzern jetzt ein Abkommen mit Rolls-Royce Power Systems geschlossen. Der Motorenbauer vom Bodensee hat aktuell hundert offene Stellen und braucht dringend qualifizierte Fachkräfte. Das Pilotprojekt sieht deshalb vor, dass ZF-Mitarbeiter für eine gewisse Zeit bei RRPS eingesetzt werden können.

Zwei Frauen aus der Region im Berliner Machtzentrum

Die Waldshuter Abgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter bleibt ein Mitglied der Bundesregierung. Sie verlässt das Innenministerium und kehrt als Staatssekretärin ans Umweltministerium zurück, wo sie in ihre vierte Legislaturperiode als Regierungsmitglied startet. SPD-Chef Lars Klingbeil weiß die Arbeit der 62-Jährigen offenbar zu schätzen und schenkt ihr erneut das Vertrauen. Dem SÜDKURIER hat sie verraten, was sie vorhat.

Rita Schwarzelühr-Sutter ist auch stellvertretende Landesvorsitzende der SPD-Baden-Württemberg. Hier spricht sie beim Landesparteitag ...
Rita Schwarzelühr-Sutter ist auch stellvertretende Landesvorsitzende der SPD-Baden-Württemberg. Hier spricht sie beim Landesparteitag 2024 in Offenburg. | Bild: Uli Deck/dpa

Eine andere wichtige Aufgabe geht an eine Abgeordnete aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis: Die SPD hat Derya Türk-Nachbaur zur Parlamentarischen Geschäftsführerin gewählt. Damit übernimmt die Bad Dürrheimerin künftig zentrale Verantwortung für die Zusammenarbeit und Koordination zwischen den Abgeordneten, der Fraktion und der Kommunikation an die Öffentlichkeit.

Der Bodensee füllt sich langsam wieder

Wochenlang herrschte Ebbe an den Ufern des Bodensees. Durch fehlende Niederschläge und geringe Schneeschmelze in den Alpen sank das Wasser so weit, dass sich der See von einer ganz neuen Seite zeigte. Nun scheint sich die Lage wieder zu beruhigen – der Pegel steigt und lag in dieser Woche erstmals seit zwei Monaten wieder über der Drei-Meter-Marke.

Solche Bilder gibt es um diese Jahreszeit selten: An der Mündung der Seefelder Aach bei Überlingen liegen große Teile des Bodensees ...
Solche Bilder gibt es um diese Jahreszeit selten: An der Mündung der Seefelder Aach bei Überlingen liegen große Teile des Bodensees trocken. Inzwischen steigt der Pegel aber wieder. | Bild: Stefan Hilser

Der SÜDKURIER hat den Wasserstand des Bodensees immer im Blick – und Sie können das auch: Hier finden Sie immer den aktuellen Pegelstand vor Konstanz und den Verlauf der vergangenen Tage. Daran ist immer abzulesen, wann Hoch- oder Niedrigwasser droht.

Über den Konstanzer Gassenfreitag wird nun juristisch gestritten

Die Gassenfreitage sind in Konstanz seit Jahren ein beliebter Treffpunkt und für viele Einwohner der Konzilstadt feste Termine im Kalender. Doch des einen Freud ist des anderen Leid: Die Ausgabe Anfang Mai war ein voller Erfolg, doch Anwohner klagen über zu laute Musik.

Bis zu 5000 Menschen waren beim ersten Gassenfreitag des Jahres am 2. Mai dabei. Ein paar Anwohner wollen die Lautstärke der Musik an ...
Bis zu 5000 Menschen waren beim ersten Gassenfreitag des Jahres am 2. Mai dabei. Ein paar Anwohner wollen die Lautstärke der Musik an der Veranstaltung allerdings nicht hinnehmen. | Bild: Oliver Hanser

Nun spitzt sich ein Konflikt zu, der bereits seit Jahren schwelt. Drei Parteien sind maßgeblich beteiligt: Zum einen der Verein Niederburg Vital, der den Gassenfreitag ausrichtet. Zum anderen die Stadtverwaltung als Genehmigungsbehörde und außerdem lärmgeplagte Anwohner, vertreten von der Lärmschutz-Initiative Konstanz (Link). Letztere hat jetzt rechtliche Schritte eingeleitet, die die Veranstaltungsreihe zu einem Fall für die Justiz macht.