Einen Wechsel gibt es an der Spitze der evangelischen Altenhilfe St. Georgen. Bei der wegen der Corona-Vorgaben in kleinem Kreis abgehaltenen Mitgliederversammlung hat Klaus Gunkel das Amt des Vorsitzenden abgegeben. Im Gespräch mit dem SÜDKURIER blickt er auf eine insgesamt knapp 40-jährige ehrenamtliche Tätigkeit für andere Menschen zurück.

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„Es waren immer andere Menschen, die mich in diese Spur gebracht haben“, sagt Klaus Gunkel, der ab 1978 Mitglied im evangelischen Kirchengemeinderat und ab 1982 im Verwaltungsrat der Sozialstation war. Und schließlich auf Bitten von Joachim Wünsche, dem damaligen Heimleiter des Alten- und Pflegeheim Lorenzhauses, 1996 in den Verwaltungsrat der evangelischen Altenhilfe geholt wurde. Das Lorenzhaus an seinem damaligen Standort in der Johann-Sebastian-Bach-Straße kannte Gunkel zu diesem Zeitpunkt bereits längst als Mediziner: „Ich ging hier ja drei- bis vier Mal die Woche ein und aus.“ Gerne folgte er dieser Bitte. „Ich habe diese Bitten immer mit großer Freude erfüllt und bin all diesen Menschen bis heute sehr dankbar“, sagt er. Als Wünsche ihn einige Jahre später gebeten habe, den Vorsitz der evangelischen Altenhilfe zu übernehmen, zögerte Klaus Gunkel allerdings zunächst. „Damals war ich ja noch berufstätig“, so Gunkel, der als Internist seit 1977 eine eigene Praxis in St. Georgen hatte. Dennoch übernahm er 2002 das Amt des Vorsitzenden von Klaus Maier.

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Zu den Erfolgen der evangelischen Altenhilfe in den vergangenen 18 Jahren, in denen Gunkel der Vorsitzende war, gehören natürlich insbesondere der Neubau der beiden Altenheime Lorenzhaus und Elisabethhaus. Eines ist Klaus Gunkel dabei ganz besonders wichtig: „Das habe nicht ich, das haben wir geleistet“, sagt er und betont, dass die evangelische Altenhilfe auf vielen Schultern ruht. Allen voran nennt er dabei Geschäftsführer Markus Schrieder, der die evangelische Altenhilfe auf viele Beine und die Sozialstation unter anderem mit verschiedenen Kooperation mit Unterkirnach und Tennenbronn neu aufgestellt und auf einem soliden Fundament verankert habe. Schrieder sei diesbezüglich für die evangelische Altenhilfe „ein Glücksgriff“, der es auch verstehe, die Mitarbeiter in allen Bereichen zu motivieren: „Die Mitarbeiter stehen heute ganz anders hinter ihrem Arbeitsplatz.“ Wohl auch deshalb habe man die Corona-Pandemie bislang so gut bewältigen können.

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Rückblickend ist Klaus Gunkel sehr dankbar für die Aufgaben, die ihn über all die Jahre erfüllten: „Ich habe immer mehr zurückbekommen, als ich gegeben habe.“ Mit fast 83 Jahren wolle er es nun aber deutlich ruhiger angehen, weshalb er den Vorsitz abgab. Ganz verlieren wollte Markus Schrieder den Menschen Klaus Gunkel mit seiner Persönlichkeit und seiner Erfahrung dennoch nicht, weshalb Gunkel das Amt des Vize-Vorsitzenden übernommen hat.

Für Klaus Gunkel schließt sich auch ein Kreis. Dort, wo er viele Jahre als Arzt im Lorenzhaus ein- und ausging, um seine Patienten zu besuchen, wohnt Klaus Gunkel heute mit seiner Frau Anita in dem neuen Wohnquartier Lorenzhöhe, das an der Stelle des alten Lorenzhauses errichtet wurde. Und er genießt seine frei gewordene Zeit bei klassischer Musik und Kunst in verschiedenen Formen.