Die Arbeit auf dem Bau ist für Florian Gmeiner aus St. Georgen genau das Richtige. Das merkt man bei jedem Satz, mit dem er begeistert von seiner Tätigkeit als Maurer und Betonbauer berichtet. Dass der 22-Jährige sein Handwerk auch richtig gut beherrscht, das hat er jetzt bei der Abschlussprüfung zum Meister bewiesen. Die schloss er als Bester seines Jahrgangs im Bezirk der Handwerkskammer Freiburg ab.
Wenn auch mit gewissem Augenzwinkern stand die Berufswahl für Florian Gmeiner bereits früh fest. 2012 habe sein jetziger Arbeitgeber, die Firma Läufer Bau, bei den Eltern Haus und Garage hochgezogen, erzählt er. Sein Vater, ein selbstständiger Maler, habe ihn dabei spontan zum Praktikum angemeldet.
Für den Bub macht der Papa das Praktikum fix
Wenige Jahre später absolvierte Florian Gmeiner tatsächlich ein Praktikum bei der Firma Läufer Bau in Hornberg-Niederwasser. Zwei weitere Praktika in den Ferien später stand für ihn fest: Hier möchte er seine Ausbildung zum Maurer und Betonbauer absolvieren.

In anderen Berufen oder bei anderen möglichen Arbeitgebern probierte er sich erst gar nicht aus. Auch die Option des Malers und Lackierers schied für ihn aus. „Ich bin rot-grün-blind. Das würde nicht funktionieren“, sagt Gmeiner.
Nach dem Schulabschluss an der Realschule St. Georgen begann er im September 2018 mit der Ausbildung. Nur drei aus seiner Klasse wählten damals einen Handwerksberuf.
Punktekönig in der Ortenau
Im Juli 2021 hielt er den Gesellenbrief in Händen. Schon dieser Abschluss war sehr gut; mit einer Punktzahl von 96,9 war er Punktekönig bei der Kreishandwerkerschaft der Ortenau. Er schloss als Innungssieger und Kammersieger ab. Das bescherte ihm ein Stipendium für die Weiterbildung zum Meister.

Doch zunächst wollte Florian Gmeiner praktische Erfahrung sammeln. Erst im Februar 2024 legte er mit der Weiterbildung los. Letztlich wollte er auch das Stipendium nicht verfallen lassen.
„Nur, weil ich dann einen Meistertitel habe, bin ich nicht wirklich ein Meister“, erklärt Florian Gmeiner seine Überzeugung. Einen echten Meister seines Fachs mache viel Erfahrung und Wissen aus. Um das zu erwerben, reiche es nicht, die Schulbank zu drücken. Man müsse viel arbeiten und dabei die Erfahrungen sammeln.
Mit der Ausbildung und der Prüfung habe er sich, vermutlich weil seine Schulzeit noch nicht allzu lange her war, recht leicht getan, berichtet der frisch gekürte Meister. Älteren falle das oft schwerer.
Er ist der Jahrgangsbeste seines Handwerks
Ende Januar absolvierte er die Prüfungen. Vor Kurzem fand die Freisprechungsfeier des im Europapark statt. Etwa 1.800 Gäste erwiesen dem aktuellen Meisterjahrgang die Ehre. Christof Burger, Präsident der Handwerkskammer Freiburg, erhob 340 Meisterinnen und Meister des Handwerks offiziell in den Meisterstand.
Florian Gmeiner schloss die Prüfung als Bester im Maurer und Betonbauer-Handwerk ab.

Mit dem Meistertitel ändern sich nun auch seine Aufgaben im Betrieb etwas. Mittlerweile sei er eigenverantwortlich für Baustellen zuständig, berichtet er. Auch komme mehr Büroarbeit wie das Erstellen von Angeboten oder Abrechnungen hinzu.
Was Ende zählt
Doch unterm Strich ist es noch immer das, was man am Ende des Tages geschaffen hat, für Florian Gmeiner das Entscheidende – eben das, was er an seinem Beruf am meisten mag. „Wenn ich Gebäude sehe, die wir gebaut haben, bin ich stolz darauf und freue mich“, sagt er.
Auch an der frischen Luft zu arbeiten schätzt der junge Meister an seinem Beruf ganz besonders. Nur selten, bei extrem schlechtem Wetter, zieht er das Büro vor. Der Beruf des Maurers und Betonbauers sei sehr vielfältig, sind sich Florian Meiner und sein Chef Martin Wolber einig. Jedes Projekt habe seine eigenen Herausforderungen.
Im Betrieb treibe werde die Digitalisierung schon lange vorangetrieben, berichten die beiden. Das sei schließlich die Zukunft. So seien unter anderem die Zeiten, in denen man noch mit dem Maßband über die Baustelle lief, längst vorbei. Abgesteckt wird nur noch digital.

Die schwere körperliche Arbeit, die mit dem Beruf des Maurers einhergeht, sei für ihn kein Problem, sagt Florian Gmeiner. Es gebe mittlerweile viele technische Hilfen und Gewichtsbeschränkungen der Berufsgenossenschaft für das Heben. Außerdem könne man sich so das Fitnessstudio sparen, sagt Florian Gmeiner grinsend. Und außerdem kenne man ja auch viele, die im Büro arbeiten und es im Rücken haben.
Auch im Sport ist er aktiv
Und dennoch steht bei ihm in der Freizeit der Sport hoch im Kurs. Nach Feierabend schnürt er gerne die Fußballschuhe für die Spielgemeinschaft Mönchweiler-Peterzell.
Seit Kurzem ist er auch bei den Tennenbronner Wurzelhexen. Die nächste Fasnet kommt bestimmt. Und die kann Florian Gmeiner jetzt nach Abschluss seiner Ausbildung und mit dem Meisterbrief in der Tasche noch mehr genießen. Von der Schule habe er erst einmal genug, gibt er zu.