St. Georgen Die baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) war auf Einladung der Landtagsabgeordneten Martina Braun auf Stippvisite in St. Georgen. Dabei nutzten die Schulleiterin des Thomas-Strittmatter-Gymnasiums, Christiane King, ihr Stellvertreter Alexander Mosbacher und Bürgermeister Michael Rieger die Gelegenheit, die Schulministerin auf die Optimierung medialer Schulausstattung und finanzielle Unterstützung bei der Schulhaussanierung aufmerksam zu machen.

Bürgermeister Michael Rieger hegte die „Sorge, wie eine Kommune unserer Größe eine millionenteure Sanierung eines Schulgebäudes schultern soll.“ Er sprach die dringende Sanierung des Bildungszentrums an, das mittlerweile 50 Jahre auf dem Buckel hat. Die Baukosten hätten sich in den vergangenen Jahren verdoppelt.

Wie Theresa Schopper sagte, habe das Land den bisherigen Fördertopf von jeweils 100 Millionen Euro für Schulhaus-Neubau und -Sanierung auf insgesamt 450 Millionen Euro angehoben: „Auch, um damit die Debatte aus dem Weg zu räumen, ob sich andere Kommunen an den Sanierungskosten beteiligen sollten. Das führt nur zu Streit.“ Schopper betonte, dass die Erhöhung der Fördertöpfe „keine Eintagsfliege“ bleiben solle.

Schulleiterin Christiane King und der stellvertretende Schulleiter Alexander Mosbacher sprachen die mediale Ausstattung an. Die Aufstockung von Unterrichtsstunden für Medienkompetenz wäre wichtig. „Wir brauchen aber auch Geld, um den Schülern die Hardware, also mobile Geräte, zur Verfügung stellen zu können, um so den Bildungsplan stemmen zu können“, so King. Das sei aktuell aus laufenden Haushaltsmitteln nicht zu stemmen.

Wie King das Schulprofil vorstellte, werden am Thomas-Strittmatter-Gymnasium (TSG) die Schüler und deren Begabungen in den Mittelpunkt gestellt. Da diese Aufgabe, das Potenzial der Schüler zu erkennen, nicht umfangreich genug in den normalen Schulalltag integriert werden könne, unterstützen am TSG außerschulische Partner aus dem Wirtschafts- und sozialen Bereich die Schule.

Die Ministerin lobte diesen Ansatz. Auch die Zusammenarbeit mit dem Schulträger sei wichtig. „Schulen sind das Herz der Gemeinden, vor allem im ländlichen Raum“, sagte Schopper. Mit der Umstellung auf das neunjährige Gymnasium, das von Schulleiterin King befürwortet wird, sagte Schopper, dass sich vieles ändern werde. Sie befürchte, dass die Rückkehr zum G9 „an der Lebensrealität vieler Eltern vorbei geht, wenn die Kinder wieder den halben Tag allein zu Hause sind.“

Neben einer musikalischen Darbietung, in der das TSG sein Musikprofil zeigte, stellten Lehrer Guido Santalucia und einige Schüler das Club of Rome- Konzept der Schule vor.

Bei einem Ortswechsel schaute Theresa Schopper schließlich im Campus des Technologiezentrums vorbei. Das TZ unterstützt das TSG als außerschulische Lernumgebung. TZ-Geschäftsführer Martin Friedrich erläuterte der Ministerin das Konzept, das das Technologiezentrum gemeinsam mit örtlichen Partnerunternehmen aus der Industrie den Schülern qualifizierte Möglichkeiten bietet, sich außerhalb der Schule in den technischen Bereichen zu verwirklichen.