„Ich habe noch nie so oft geheult und so viel Gänsehaut gehabt wie in letzter Zeit seit dieser Zeitungsbericht erschienen ist“, sagt Vanessa Falbo. Eigentlich, sagt die 38-Jährige, sei sie kein Gefühlsmensch. Aber das, was in den letzten beiden Wochen passiert ist, habe sie schlichtweg überwältigt: Eine Welle von Hilfsbereitschaft und Spenden haben sie und ihren Sohn Nick erreicht. Der Auslöser: Ein SÜDKURIER-Bericht vom 7. Oktober über den kleinen Nick.
Gerade einmal zwei Wochen ist es her, dass der SÜDKURIER über die Geschichte des vierjährigen Nicks aus Peterzell berichtet hat. Nick leidet an dem sogenannten Joubert-Syndrom – einem seltenen Gendefekt. Die Folge: Er kann nicht sprechen, nicht gehen, ist auf ständige Hilfe angewiesen. Für die alleinerziehende Mutter Vanessa Falbo ein Rund-um-die-Uhr-Job. Ihre Idee: ein Assistenzhund für Nick. Eine Anschaffung, die teuer ist – rund 15 000 Euro Kosten kommen auf sie zu. Deshalb ist sie auf Spenden angewiesen.
„Es rührt mich sehr“
Und die kamen. „Es sind schon um die 6000 Euro zusammengekommen“, erzählt Vanessa Falbo. Und immer wieder sagt sie: „Es ist der Wahnsinn.“ Einmal sei eine junge Frau in das Restaurant „Il David“ nach Königsfeld gekommen, wo Vanessa Falbo gelegentlich arbeitet, und habe ihr 200 Euro in die Hand gedrückt mit den Worten „Für Nick“. „Es rührt mich sehr“, sagt Falbo.

Nick weiß mittlerweile, dass er einen Hund bekommen wird – und freut sich riesig. „Aus dieser Nummer komme ich nicht mehr raus“, scherzt Falbo. Wenn Nick einen Hund sieht, zeigt er auf die Uhr und schaut seine Mutter fragend an. Was so viel bedeutet wie: „Wie lange dauert es noch?“
Noch keinen geeigneten Welpen gefunden
Ein wenig gedulden muss er sich allerdings noch. Inzwischen habe die Assistenzhundetrainerin Kathrin Riedy vom Deutschen Assistenzhunde-Zentrum in Donaueschingen mit einigen Welpen erste Tests durchgeführt, erzählt Falbo. Dabei sei allerdings noch kein geeigneter Hund für Nick dabei gewesen. „Die Hunde waren nicht so menschenbezogen, wie sie hätten sein sollen“, erklärt Falbo. Um zum Assistenzhund ausgebildet werden zu können, müsse ein Welpe 70 Eigenschaften vorweisen. Der Hund muss beispielsweise intelligent, furchtlos und sozialverträglich sein. Diese Fähigkeiten werden in 20 Testungen überprüft.
„Ich hätte nie gedacht, dass in so kurzer Zeit so viel zusammenkommt. Ich bin allen so dankbar, die uns unterstützen.“Vanessa Falbo, Mutter von Nick
Rund 6000 Stunden Training kommen auf die Hundetrainerin und Vanessa Falbo zu, wenn ein geeigneter Hund gefunden ist. Erst dann kann die Prüfung abgelegt werden. Während der Trainingsstunden soll der Hund aber schon bei Vanessa Falbo und Nick zuhause wohnen.
Gespendet werden kann nach wie vor. Das Konto ist zweckgebunden, was bedeutet, dass das Geld ausschließlich für den Hund ausgegeben werden kann. Auch Tierfutter oder Tierarztkosten können mit dem Geld bezahlt werden. Bald will Vanessa Falbo auch noch Flyer verteilen, denn einige Firmen hätten auch schon Interesse geäußert, ihr Anliegen zu unterstützen.
Im Moment ist Vanessa Falbo einfach nur dankbar. „Ich freue mich so darauf“, sagt sie. Auf den Hund, der Nick mehr Selbstständigkeit ermöglichen wird, ihn durchs Leben begleiten und sie entlasten wird. „Auch wenn ich weiß, dass der Tag kommt, an dem sich die beiden verbünden und mir auf der Nase herumtanzen werden“, sagt sie und lacht.
Spendenkonto:
IBAN: DE04 3705 0198 1934 0724 79BIC: COLSDE33XXX
Sparkasse Köln-Bonn
Verwendungszweck: Nick F.