Es schien eine unendliche Geschichte zu werden. Aber jetzt geht es beim neuen Wohngebiet Bahnhofstraße in St. George vorwärts. Am Montag, 17. März, gab er der erste Spatenstich das Signal zum Baustart. Die ersten künftigen Bewohner waren bereits vor Ort.
Die gelöste Stimmung der Projektbeteiligten machte deutlich, wie sehr sie alle diesen Augenblick in den vergangenen zweieinhalb Jahren herbeigesehnt haben, dass auf dem ehemaligen Haller-Areal endlich die Bagger rollen können. „Es ist doch noch wahr geworden, es gab schon so manche Zweifel“, sagte Dieter Zöller, Projektleiter, der die Grundstückseigentümerin, die FIM Immobilien Holding in Bamberg, vor Ort vertritt.

In der Tat bewegte sich nach dem Abriss der ehemaligen Firma Haller Anfang 2022 für lange Zeit erst einmal nichts. Zumindest war auf dem Areal nichts zu sehen. Die Gerüchteküche brodelte, ob das Projekt vielleicht in den Sand gesetzt worden sei.
Riegers Verhandlungsgeheimnisse
Im Hintergrund liefen seit 2020 intensive Verhandlungen zwischen Stadt und Investor. „Es gab viele Interessenten, auch eine Anfrage für einen Supermarkt und für ein Altersheim gab es“, sagte Bürgermeister Michael Rieger.
Die Ansiedlung eines Supermarktes wurde in einer Sondersitzung des Gemeinderates sogar kategorisch ausgeschlossen. Damit sollte der Innenstadt angesiedelte Einzelhandel unterstützt und gestärkt werden.
Das von Abendschein Immobilien vorgelegte Konzept der Wohnbebauung für dieses Areal erwies sich schließlich als optimal. „Die Lage ist toll, Supermärkte und Innenstadt sind fußläufig zu erreichen“, so Rieger.

Wie Rolf Abendschein von Abendschein Immobilien sagte, wurde jetzt mit dem ersten der insgesamt in drei Teile aufgeteilte Bauabschnitte für insgesamt zwölf Doppelhaushälften und fünf Reihenhäuser begonnen.
Schon erste Verkäufe fix
Die ersten Häuser sind bereits verkauft. „Für den zweiten Bauabschnitt laufen bereits die Verkaufsgespräche“, so Abendschein. Er ist optimistisch, dass die Nachfrage nach Wohneigentum hier jetzt steigen werde. „Die Leute interessieren sich verstärkt dafür, wenn man auf dem Gelände einen Baufortschritt sieht“, weiß er aus Erfahrung. Zudem gebe es in St. Georgen aktuell praktisch keine weiteren Grundstücke, um Bauvorhaben umzusetzen.
Die jahrelange Bauverzögerung begründete Rolf Abendschein vor allem mit dem Beginn des Ukraine-Krieges und politischen Vorgaben im Energiebereich. So musste die Wärmeerzeugung mehrfach umgeplant und auf politische Vorgaben angepasst werden. „Anfangs hatten wir Gastherme, dann Wärmepumpe. Jetzt sind wir bei Luft-Wasser-Wärmepumpe mit KfW-40-Standard gelandet. Alle Häuser haben A+-Standard. Mehr geht nicht“, so Abendschein.

Zum Baustandard der Wohneinheiten gehören laut Abendschein, dass alle Gebäude voll unterkellert sind, Fußbodenheizung haben und samt Grundstück schlüssel- und bezugsfertig übergeben werden.

Rolf Abendschein geht davon aus, dass die ersten Bewohner in dem neu bebauten Areal Bahnhofstraße im Frühjahr 2026 ihre Häuser beziehen können.