Es ist ein Thema, das jeden Bürger betrifft: die Abfallentsorgung. Hier bahnen sich Änderungen an, die den Weg ins digitale Zeitalter ebnen sollen. Die katholische Frauengruppe, unter der Leitung von Gertrud Weisser, hat sich dieses Thema auf ihre Fahne geschrieben. Christian Mutz vom Abfallwirtschaftsamt vom Landratsamt Rottweil erläuterte am Mittwoch in einem Vortrag, welche Änderungen in Sachen Müllsammlung künftig vorgenommen werden.

- Was wird sich ändern? Ab 2020 wird ein neues Identifizierungssystem angewandt, nachdem 2019 der Vertrag für die Sammlung von Rest- und Bioabfällen nach sechs Jahren ausläuft. Dazu haben die Behälter nach 20 Jahren Nutzungsdauer die kalkulierte Lebensdauer bereits um ein Viertel der Zeit überdauert, so Mutz.
- Wie funktioniert das neue System? Die neuen Restmüllbehälter werden mit reiskorngroßen Chips versehen, auf denen die Daten zum jeweiligen Benutzer und dem Müllgefäß gespeichert sind. An der Müllsammlung werden die Kundennummern erfasst. Ebenso die Straße, die Häufigkeit der Leerung und der Leerungszeitpunkt werden registriert. Die erfassten Daten geben über den Bordcomputer am Müllfahrzeug die Werte an das Abfallwirtschaftsamt weiter. Beim Leeren ist zu erkennen, ob die Müllgebühr entrichtet wurde. Persönliche Daten können nicht ausgelesen werden.
- Worauf muss der Benutzer achten? Ganz wichtig sei es, keine Tüten oder andere Gefäße auf das Müllgefäß zu stellen, erklärte Christian Mutz. Das Sammelunternehmen sei nicht verpflichtet, so abgestellte Behältnisse abzufahren.
- Sind weitere Änderungen geplant? Bisher werde der Müll nicht verwogen, sagt Christian Mutz. Irgendwann kann diese Funktion eingeführt werden. Dann bezahlt jeder entsprechend der anfallenden Menge die ihm zugeordnete Müllgebühr. Vor allem werde der Sammelvorgang transparenter und die Termintreue kann verfolgt werden. Außerdem können Reklamationen auf das Müllgefäß bezogen werden. So werde insgesamt mehr Nachhaltigkeit erreicht und die Wege der Müllsammlung können optimiert werden.
- Müssen auch die Müllfahrzeuge modernisiert werden? Bezüglich der Müllfahrzeuge gibt es eine gravierende Änderung. "Es darf nur noch Hecklader geben, keine Seitenlader mehr." Jeweils zwei Behälter werden an der Erfassungsstation am Fahrzeug vorbeibewegt, um die Daten zu erfassen. Die roten Säcke für Restmüll in den Außenbezirken bleiben bestehen.