Tennenbronn Für einen Sportverein ist das Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen ein großer Schritt in die Zukunft. Vor allem auch dann, wenn man bedenkt, in welch wirtschaftlich schlechter Zeit der Kraftsportverein Tennenbronn 1925 gegründet wurde.
Zum 100-jährigen Bestehen konnten der Sportverein namhafte Ringerinnen und Ringer zu einem Freundschaftskampf in der KSV Fight-Night begrüßen. Unter den Gästen Olympiateilnehmer vergangener- und jetziger Tage, wie Othmar Kuhner aus Schramberg, Reiner Trick aus Winzeln und Sandra Paruszewski aus Sulgen.
Nun erlebten die Wettkampfbesucher die Tennenbronner Sporthalle wie zu den besten Zeiten der Heimkämpfe. Der sportliche Geist stand über den Ringkampfergebnissen. Es sollte Ringkampfsport „vom Feinsten“ geboten werden. Und das Publikum honorierte die Wettkämpfe mit viel Applaus. Der Tennenbronner Kampfrichter Sven Hilser, mit Bundesligalizenz und seit 2025 Kampfrichterobmann im SBRV Bezirk I, leitete die Mattenkämpfe. Zum Einmarsch spielte die Guggenmusik Alcaputti. Jede Ringerin und Ringer führte ein Kind an der Hand. Beide begaben sich mit dem Aufruf der Paarung zum jeweiligen Gegner und begrüßten sich. Das überaus sachkundige Publikum erlebte Griffe, welche mit fünf oder vier Punkten zur höchsten Kategorie gehörten. Durchdreher und Übertragen des Gegners, dazu technische Überlegenheitssiege mit 16 Punkten Unterschied, wurden ebenfalls gefeiert.
Zu KSV-Rock-Nacht traten zwei Bands auf: die aus Tennenbronn stammende Allcohollywood und die aus Stuttgart angereiste Band Audioproof spielten sich munter in die Publikumsgunst. Joachim Kaltenbacher übernahm den Part der Ton- und Lichtmischung, was durchaus als gelungen bezeichnet werden kann.
Ein Rückblick: Der Brigach Bote, der damals in der Region erschien, berichtete am 15. Januar 1906 über die Gründung eines neuen Athleten-Clubs in Tennenbronn mit dem Namen „Germania“. Im Vorfeld fand im Jahr 1893 die erste Deutsche Ringer Meisterschaft statt. Drei Jahre später wurde Carl Schumann in Athen Olympiasieger im Ringen. Durch den Olympiasieg Schuhmanns entstand ab 1896 der Athletenbund Schramberg, 1898 der Kraftsport Verein St. Georgen (KSV) und weitere Kraftsport Vereine in der Umgebung.
Durch den Ersten Weltkrieg kam der Ringsport in Tennenbronn zum Erliegen. Durch Kontaktaufnahme zu Vereinen in der Umgebung führten 1924 erstmals Ringer und Gewichtheber der Vereine Schramberg, Lauterbach und St. Georgen auf dem Löwenacker ihre Sportarten vor. Durch den unermüdlichen Einsatz von Christian Bader kam es am 12. Juli 1925 zur Gründung des Tennenbronner Vereins, dessen Vorsitzender selbiger wurde. In den Anekdoten ist verzeichnet, dass die Schramberger Mitbegründer eine Matte nach Tennenbronn brachten. Somit konnte mit dem Training begonnen werden.
Als Übungsraum wurde die Tenne des Gasthauses Löwen genutzt. Es dauerte nicht lange, bis die sportlich motivierten Mitglieder ihre ersten sportlichen Erfolge aufweisen konnten. Tennenbronn feierte im Jahr 1930 Erfolge mit der Meisterschaft in der B-Klasse. „Tennenbronns Stärke war bei den gegnerischen Mannschaften so gefürchtet, dass die Mannschaften von Furtwangen, Donaueschingen und Villingen gar nicht antraten, weil sie den Kampf als aussichtslos einstuften“, weiß der Chronist.
Zum 25-jährigen Bestehen fanden beim alten Schwimmbad im Jahr 1950 Ringkämpfe unter freiem Himmel statt. Das 50. Vereinsjahr beging der KSV Tennenbronn an vier Tagen mit dem Vereinsfest mit der Dorfmeisterschaft im Ringen. In der Finalbegegnung setzte sich der Geflügelzuchtverein als Dorfmeister durch.
Der spätere Bürgermeister Christoph Dold und die Vorsitzende Elvira Schubert führten am 13. Juni 1977 den ersten Spatenstich für die neue Ringerhalle durch. Die Einweihung fand am 12. September 1998 statt.