Markus Reutter

Ein Ziel der neuen Attraktion Tribergs, des Triberg-Lands, ist es, die Unterstadt mit mehr Leben zu füllen. Und tatsächlich finden immer mehr Menschen in die Räume an der Hauptstraße 48. Der städtische Marketingleiter Nikolaus Arnold rechnet vor, dass es seit der Eröffnung des Triberg-Lands mit seinen Modelleisenbahn-Landschaften am 30. September 2017 bis Ende Dezember insgesamt 7700 Besucher waren. In diesem Jahr stimmen die Zahlen noch optimistischer. Von Januar bis Mitte August seien es rund 25 000 Besucher gewesen, das seien durchschnittlich über 100 Gäste täglich im Triberg-Land. „Das ist schon mal was“, meint der Marketingleiter: „Aber wir haben noch Luft nach oben.“ Bislang gebe es so gut wie keine Reisegruppen für das Triberg-Land, „weil sie die Zeit nicht eingeplant haben“. Aber Arnold hat Hoffnung: „Ich kann mir vorstellen, dass das irgendwann auch für Reise­veranstalter interessant wird.“

Großer Vorteil sei die Triberg-inklusiv-Karte. So könnten die Wasserfallbesucher mit ihrer Eintrittskarte ohne weitere Kosten das Triberg-Land nutzen. Das seien rund 90 Prozent der Gäste im Triberg-Land. Die restlichen zehn Prozent kämen nur ins Triberg-Land, also nicht auch noch zum Wasserfall. Wobei der Eintrittspreis ins Triberg-Land mit 2,50 Euro und zwei Euro mit Gästekarte erschwinglich gehalten sei.

Hintergedanke der Triberg-inklusiv-Karte sei ein ähnliches Konzept wie im Europapark bei Rust, wo einem für das Eintrittsgeld viele Attraktionen offen stehen. Dementsprechend sei auch vorstellbar, die Leistung der Triberg-inklusiv-Karte auszuweiten. Wobei Arnold keine konkreten Angebote aufzeigt, die demnächst in die Inklusiv-Karte aufgenommen werden. Das ergebe sich im Lauf der Zeit und müsse jeweils geprüft werden.

Mit viel Liebe zum Detail werden die Modellbaulandschaften in Szene gesetzt.
Mit viel Liebe zum Detail werden die Modellbaulandschaften in Szene gesetzt. | Bild: Stadt Triberg

Gepasst hat beim Triberg-Land der regionale Bezug zur Firma Faller in Gütenbach, die die Modelleisenbahnlandschaften bereitstellte und im Falle des Modells des Triberger Bahnhofs auch eigens für das Triberg-Land anfertigte. Vorgesehen seien in den nächsten Jahren weitere Triberg-spezifische Eisenbahnlandschaften. Als nächste Auftragsarbeit der Stadt werde von der Firma Faller der Triberger Weihnachtszauber als Modelllandschaft erstellt: „Wir hoffen, dass diese Anlage bis zum Jahresende fertig ist.“ Sie zeige eine Winterlandschaft mit dem Wasserfall.

„Es ist erst ein Mal vorgekommen, dass ein Fahrzeug gestohlen wurde“, meint Arnold. Manchmal streike auch die Technik und eine der Anlagen funktioniere vorübergehend nicht. „Aber wir entwickeln uns weiter“, weist Arnold auf den Austausch älterer Modelleisenbahn­land­schaf­ten mit neuen Triberg-spezifischen Anlagen hin. Außerdem sei angedacht, die Tische mit Druckknöpfen auszustatten, damit sich die Modelleisenbahnen und Animationen dort erst in Gang setzen, wenn der Knopf gedrückt wird. Das sei materialschonender als der Dauereinsatz der Modelleisenbahnen. Es sei schon der Wunsch, dass der Besucher möglichst nah die Eisenbahnlandschaften beobachten könne. Teilweise trenne eine Glaswand den Besucher von der Modelleisenbahn.

Interessant für die ganze Familie: Das Triberg-Land fasziniert Groß und Klein.
Interessant für die ganze Familie: Das Triberg-Land fasziniert Groß und Klein. | Bild: Stadt Triberg

Beschwerden habe es bislang keine gegeben, wenn mal was nicht funktioniere, so die Erfahrung Arnolds. Vielmehr gebe es „strahlende Kinderaugen“ angesichts der Modelleisenbahnlandschaften. Auch etliche Modelleisenbahnliebhaber, vor allem ältere Leute, schätzten das Angebot. „Im Moment kommen wir mit der bestehenden Fläche gut klar“, informiert Arnold. Für eine spätere Erweiterung von Triberg-Land stünden aber Kellerräume zur Verfügung. Bei den aktuell genutzten 300 Quadratmetern gibt es nicht nur die Modelleisenbahnen. Im vorderen Bereich steht auch noch ein Triberg-Shop bereit, der mit Triberger Spezialitäten, Souvenirartikeln und anderem mehr aufwartet.

Durch die Besucherströme, die mit Hilfe des Triberg-Lands in Richtung Unterstadt ziehen, erhofft sich Arnold positive Auswirkungen auf die dort angesiedelten Betriebe und dass leer stehende Geschäftsräume wieder belegt werden können, so die Hoffnung von Stadt und Verpächtern.