Bei der Sitzung des Pfarrgemeinderates der Seelsorgeeinheit „Maria in der Tanne“ wurde der Gebäudebestand in den einzelnen Pfarreien unter die Lupe genommen. Auch das Thema Mesnerhäuschen kam zur Sprache.
Der Vorsitzende Gerald Sandner berichtete bei der Sitzung des Pfarrgemeinderates (PGR) der Seelsorgeeinheit (SE) „Maria in der Tanne“ von der Situation mit dem Mesnerhäuschen neben der Wallfahrtskirche. „Es sollte ja vermietet oder verkauft werden, doch alle Kauf-Interessenten sind inzwischen abgesprungen, und auch zwei eventuelle Mieter zogen sich zurück“, bedauerte Sandner.

Er nannte auch die Gründe, warum das romantische Haus, das schon vor 320 Jahren erbaut wurde, derzeit nicht bewohnt ist. „Die Heizung hält maximal noch fünf Jahre, und die Heizkosten von 300 bis 400 Euro pro Monat kann man kaum bezahlen“, sagte der Vorsitzende. Vom Stiftungsrat (SR) habe Sabine Holger, die neue Verwaltungsbeauftragte der SE, den Auftrag erhalten, das Haus schätzen zu lassen und danach die Vermarktung der Volksbank zu übertragen.
Sandner listete außerdem eine ganze Reihe von Maßnahmen auf, die in den kirchlichen Häusern durchgeführt werden müssen, angefangen von den beiden Kindergärten in Triberg und dem Schonacher Kindergarten über die neuen Türen im Pfarrzentrum St. Urban bis hin zur Sanierung der elektrischen Anlagen inklusive der Heizung in der Pfarrkirche von Schonach. Die Bänke in der Urbanskirche sind vom Holzwurm befallen, und in der Schönwälder Pfarrkirche muss wahrscheinlich die Orgel stillgelegt werden.

Der Architekt Christof Schwer vom kirchlichen Bauamt in Freiburg informierte mit einem Bilder-Vortrag über den derzeitigen Gebäudebestand in allen Pfarreien der SE. Dabei machte er deutlich, dass die vorhandenen Immobilien mit den künftigen finanziellen Mitteln nicht erhalten werden können. Die SE habe in Bezug auf die derzeit knapp 7000 Kirchenmitglieder rund 600 Quadratmeter Fläche zu viel. In den nächsten drei Jahrzehnten müssten dafür etwa 14 Millionen Investitionskosten aufgebracht werden. Die Frage muss nun heißen: Welche Gebäude kann sich die SE leisten? Pfarrer Andreas Treuer ergänzte in diesem Zusammenhang, dass sich die Zahlen der Katholiken ständig verringern und deshalb die Kirchensteuern einbrechen.
Der Architekt präsentierte die notwendigen Rahmenbedingungen. Die Kirche habe den Auftrag, den Glauben zu verkünden (Katechese), den Glauben zu feiern (Liturgie) und den Glauben zu leben im Dienst an den Mitmenschen (Diakonie). Auf dieser Grundlage müsse ein Gebäudekonzept erstellt werden. „Der SR und der PGR sollen sich vorher alle Gebäude ansehen, jeder SE wird dafür ein Projekt-Begleiter zur Verfügung gestellt“, riet Matthias Wöhrle, der Leiter der Verrechnungsstelle in Villingen.
Diakon Klaus-Dieter Sembach erinnerte daran, dass vorher das Pastoral-Konzept der Erzdiözese bekannt sein müsse. Im kommenden Frühjahr sollen die Standorte der geplanten Pastoral-Zentren, in denen die hauptberuflichen Mitarbeiter von mehreren SE künftig gemeinsam arbeiten sollen, bekannt gegeben werden.