Maria Kienzler

Josef Fischer, der Leiter des Dekanats Schwarzwald-Baar, hat seinen Besuch in der Seelsorgeeinheit Maria in der Tanne angekündigt. Visitation heißt das Stichwort, unter dem die Dekane der katholischen Kirche spätestens alle fünf Jahre in ihrem Gebiet nach dem Rechten sehen.

Gemeinsam mit Dekanats-Referentin Dorothea Hofmann wird Dekan Fischer am 10. und 11. November die Triberger Seelsorgeeinheit (SE) unter die Lupe nehmen. Dabei will Fischer nicht nur mit dem hauptamtlichen Seelsorgeteam ins Gespräch kommen, sondern auch mit den Pfarrgemeinderäten und den anderen ehrenamtlichen Helfern. Als Höhepunkt wird der Dekan einen Gottesdienst mit den Katholiken der Seelsorgeeinheit feiern. Auch zur abschließenden Ergebnisbesprechung sind alle Mitglieder der Seelsorgeeinheit eingeladen.

Dekan Josef Fischer.
Dekan Josef Fischer. | Bild: Maria Kienzler

Pfarrgemeinderätin Anja Finkbeiner, die Moderatorin des Vorbereitungsteams, das unter dem Namen Levi-Team fungiert, präsentierte in der jüngsten Sitzung des Pfarrgemeinderates (PGR) den Bericht, der für die kirchliche Behörde erstellt wurde. Mit dem Leitgedanken Levi hat die Erzdiözese ein Programm entwickelt, nach dessen Kriterien sich die Vertreter der Seelsorgeeinheit selbst bewerten können.

„Eine unserer Aufgaben war die Gewinnung von Gemeindeteams, für die ein großer Aufwand nötig war“, berichtete Finkbeiner. Rund 4500 Flyer seien verteilt worden. Das Ergebnis aber war eher bescheiden, doch man müsse zufrieden sein, wenn es noch Gemeindemitglieder gebe, die sich ehrenamtlich engagieren.

In Gremmelsbach treffen sich regelmäßig sechs Teammitglieder, die von den Pfarrgemeinderätinnen Irina Hilser und Anja Finkbeiner unterstützt werden. In Schonach haben sich drei Mitglieder gemeldet, für die Christiane Palmer vom Pfarrgemeinderat zuständig ist. Ein ganzes Dutzend Katholiken hat sich in Triberg zum G-Team verpflichtet, das von Pfarrgemeinderätin Christine Nagel begleitet wird. In Nußbach und in Schönwald sind die freiwilligen Helfer – wie bisher auch – ebenfalls zur Stelle, wenn sie gerufen werden, aber sie wollen sich nicht offiziell registrieren lassen.

Das Konzept für die Seelsorge in den fünf Pfarreien konnte an diesem Abend nicht vorgestellt werden, weil es erst noch erarbeitet werden muss. Doch im Sommer 2019 soll es fertig sein.

In Gremmelsbach war das Gemeindeteam schon sehr aktiv, wie Anja Finkbeiner berichtete. Bereits im Advent 2015 wurden drei Andachten gehalten, die gut besucht waren. Durch die positiven Erfahrungen konnten die Adventsfeiern 2016 erweitert und verbessert werden.

Ein weiteres Projekt erläuterte Diakon Klaus-Dieter Sembach. Das klassische Rosenkranzgebet für die Verstorbenen soll abgelöst werden von einem Gebetsheft, das mit traditionellen und modernen Elementen die Trauernden persönlicher ansprechen kann. „Auf Wunsch der Angehörigen darf aber auch weiterhin der Rosenkranz gebetet werden“, betonte der Diakon.

Es ist geplant, die Zusammenarbeit mit den beiden anderen Konfessionen in der Raumschaft zu intensivieren. Vor allem die neuapostolischen Christen sollen in Zukunft stärker einbezogen werden. Auch die Beziehung zur islamischen Religion müsse sich steigern durch gegenseitige Besuche bei größeren Festen und die Einladung der Muslime zum Neujahrsempfang der Seelsorgeeinheit.

Bei den pastoralen Ressourcen geht es zunächst um Immobilien, die in Zukunft überflüssig werden, weil durch die Alterspyramide auch die Katholiken zahlenmäßig abnehmen. Darum musste ein Gebäudekonzept erstellt werden, wie Anja Finkbeiner berichtete. „Die beiden Pfarrhäuser in Triberg und Gremmelsbach sind jetzt verkauft“, informierte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Gerald Sandner. Das Mesnerhäuschen in Triberg sei derzeit nicht mehr vermietet und im Wallfahrtshaus neben der Kirche wird zurzeit das Triberger Pfarrbüro eingerichtet.

Das malerische Mesnerhäuschen im Fachwerkstil, das beim großen Stadtbrand 1826 verschont blieb, gilt als das zweitälteste Gebäude von ...
Das malerische Mesnerhäuschen im Fachwerkstil, das beim großen Stadtbrand 1826 verschont blieb, gilt als das zweitälteste Gebäude von Triberg und gehört seit 1940 wieder der katholischen Kirchengemeinde. | Bild: Maria Kienzler

Ein dickes Lob gab es nach der Präsentation vom Vorsitzenden. Sandner dankte allerdings nicht nur bei Moderatorin Anja Finkbeiner, sondern auch beim gesamten Levi-Team, das die Visitation vorbereitet hatte.

 

Visitation

Am Freitag, 10. November, beginnt um 15 Uhr in der Wallfahrtskirche in Triberg die Visitation mit einem geistlichen Impuls. Danach folgt eine Ortsbegehung in der Sozialstation St. Marien. Sachvisitationen in der Sakristei der Wallfahrtskirche und im Pfarrbüro von Schonach schließen sich an. Gespräche mit dem Seelsorgeteam und dem Pfarrgemeinderat sind ebenfalls geplant. Am Samstag, 11. November, wird um 9 Uhr die Visitation gemeinsam mit den Verantwortlichen der Seelsorgeeinheit durch einen geistlichen Impuls in der Pfarrkirche von Schonach eröffnet.

Nach einem Gespräch mit der Levi-Gruppe und dem Mittagessen sind weitere Gespräche und Beratungen vorgesehen. Um 17 Uhr wird der Visitator Bilanz im Pfarrzentrum von Schonach ziehen, wozu auch die Öffentlichkeit eingeladen ist. Nach der Feier des Gottesdienstes in der Pfarrkirche in Schönwald ist noch ein Empfang ab 19.30 Uhr im Gemeindesaal des Pfarrhauses für alle Interessierten.