Triberg – Im Rahmen einer Zwangsversteigerung hat ein ehemaliges Hotel in Triberg, das nun als Wohnhaus genutzt wird, den Besitzer gewechselt. Das letzte Gebot blieb dabei deutlich unter dem festgestellten Verkehrswert.
Rund zehn Interessenten hatten sich am Vollstreckungsgericht in Villingen-Schwenningen aufgrund einer Zwangsversteigerung des Objekts in Triberg zusammengefunden. Es ging um ein Gebäude inklusive eines großen Parkplatzes an der Wallfahrtsstraße 35. Das ehemalige Hotel, das mittlerweile zu einem Mehrfamilienhaus umfunktioniert wurde, sollte wegen Überschuldung der bisherigen Eigentümerin versteigert werden.
Das Gebäude mit insgesamt acht Wohneinheiten – die allesamt für 5800 Euro vermietet sind – wurde seit Juni 2023 zunächst zwangsverwaltet, im gleichen Monat war die Zwangsversteigerung angeordnet worden.
Grund dafür waren unter anderem hohe Verbindlichkeiten bei der Landesbausparkasse, die bei Gericht als Vollstreckerin auftrat. Das Objekt wurde, so hieß es in der Zwangsversteigerung, vor wenigen Jahren umfassend renoviert. Die Restnutzungsdauer wurde auf 50 Jahre geschätzt. Ein Sachverständiger hatte einen Verkehrswert von 670 000 Euro errechnet.
Diesen Betrag brachte die Zwangsversteigerung aber nicht ein. Nachdem zunächst 200.000 Euro geboten wurden, hatten sich insgesamt drei Interessanten mehrfach überboten, nachdem sie eine Sicherheitsleistung abgegeben hatten. Nach rund einer Stunde stand fest: Ein Bauunternehmer aus Villingen erhielt für 510.000 Euro den sofortigen Zuschlag für das Gebäude an der Wallfahrtsstraße.
Wie aus einer Information des Amstgerichts VS hervorgeht, müssen sich bei einer Zwangsvollstreckung private Bieter mit gültigem Personalausweis oder Reisepass ausweisen. Bieter müssen damit rechnen, dass bei Abgabe eines Gebotes Sicherheitsleistung verlangt, die sofort erbracht werden muss. Die Höhe beträgt in der Regel zehn Prozent des festgesetzten Verkehrswertes.