Triberg – Wie in vielen anderen Kommunen wurde auch in Triberg am Volkstrauertag der Toten der Weltkriege gedacht. Für einen besonders festlichen Rahmen sorgte unter anderem die Teilnahme von Vertretern der Patenbatterie und der französischen Partnerstadt. Bereits seit 1919 wird in Deutschland regelmäßig der Weltkriegstoten gedacht, seit 1952 findet der Tag Mitte November statt.

Auch in Triberg gedenkt man seither alljährlich der traumatischen Ereignisse der beiden Kriege, die halb Europa in Schutt und Asche gelegt hatten.

Kompaniechef aus Metz anwesend

Neben dem Bürgermeisterstellvertreter Reinhard Storz, Stadtrat und Abordnungen der Vereine, der Polizei, der Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes nimmt seit vielen Jahren auch eine Delegation der vierten Batterie des Panzerartilleriebataillons 295 aus Stetten am kalten Markt teil, der Patenbatterie der Wasserfallstadt. Aus terminlichen Gründen war diesmal nur Batteriechef Hauptmann Carlo Heimerdinger zugegen.

Ebenfalls anwesend war Capitaine Vincent Compère, Kompaniechef der dritten Kompanie des dritten Husarenregiments aus dem französischen Metz – die 4./295 ist Patenbatterie der dritten Kompanie dieser Einheit.

„Freundschaft verbindet“

Auch in diesem Jahr legten die beiden Soldaten die Kränze im Ehrenmal nieder, während die Stadt- und Kurkapelle draußen vor dem Mahnmal das Lied vom Guten Kameraden aufspielte.

Zuvor hatte nach der Rede von Storz in bewegenden Worten der Bürgermeisterstellvertreter von Fréjus, Pascale Pippitone aus der Partnerstadt, zu den Anwesenden gesprochen. „Mehr als 60 Jahre der Freundschaft verbindet unsere Städte“, erinnerte er.

In Ehrerbietung für die Soldaten, die auf den Schlachtfeldern ihr Leben ließen in zwei vernichtenden Kriegen, in denen sich verfeindete Brüder von Angesicht zu Angesicht gegenüber standen, sei er mit seiner Abordnung hier. „Wir sind stolz darauf, zu einer Familie zu gehören, die diesen Frieden zwischen unseren Völkern aufrechterhält“, betonte der Abgesandte.

Auch die beiden Hauptmänner sprachen über die Bedeutung der Freundschaft zwischen den beiden Nationen und den Armeen, die in verschiedenen Einsätzen wie im Kosovo oder in Afghanistan sogar Seite an Seite gekämpft haben – früher undenkbar.

Der kommissarische Rektor der Realschule Triberg, Michael Engst, verdeutlichte, wie wichtig die Anwesenheit der französischen Gäste sei. „Viele unserer Schülerinnen und Schüler – wie auch Kinder und Jugendliche überall auf der Welt – wachsen in einer Zeit auf, die von Konflikten und Flucht geprägt ist. An unseren Schulen in Triberg begegnen wir täglich Kindern und Jugendlichen aus Familien, die ihre Heimat in Ländern wie der Ukraine, Syrien oder Afghanistan zurücklassen mussten, um in Deutschland eine sichere Zukunft zu finden.“ Diese brächten Geschichten voller Angst und Sorgen mit und Erfahrungen von Krieg und Flucht.