Triberg – Nach nur fünf Jahren kommt bereits das Aus für den Greifvogel- und Eulenpark. Als Grund für die Schließung nannte Betreiber Stephan Keidel die Corona-Pandemie, deren Maßnahmen sich massiv auf den Park auswirkten. Außerdem leitet Keidel nach eigener Aussage noch eine Firma in Nordrhein-Westfalen, und er könne sich nicht zwischen zwei Aufgaben zerreißen. Nun steht das Hauptgebäude, ein mehrstöckiges markantes Gebäude im Schwarzwaldstil am Parkeingang, zum Verkauf. Interessenten könnten das Gebäude mit oder ohne den Park übernehmen, so Keidel.
Ist eine Weiternutzung denkbar?
Keidel würdigt die Unterstützung, die die Stadt, aber auch das Landratsamt und das Regierungspräsidium bei der Eröffnung des Parks geleistet hätten. Nun merkt er an, dass für Triberg eventuell die Tribüne und der Imbiss im Park weiterhin von touristischem Interesse sein könnten. Was meint die Stadt dazu? „Das ist auch für uns alle eine neue Situation“, erklärt Stadtmarketingleiter Nikolaus Arnold. Ob nun die Tribüne oder der Imbiss für die Stadt eine Nutzungsmöglichkeit darstellen, könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Solche Überlegungen bräuchten Zeit. So gebe es derzeit auch keine Erwägungen seitens der Stadt für eine Weiternutzung des Geländes.
Park-Eigentümer Keidel hält außerdem eine Umnutzung des Hauptgebäudes für Wohnzwecke für vorstellbar. Marketingchef Arnold entgegnet, es sei Sache des Eigentümers, bei einem solchen Wunsch auf die Verwaltung zuzukommen. Dann werde geprüft, ob so etwas vorstellbar ist. Aktuell wird das Hauptgebäude touristisch genutzt. Dort befinden sich Toilettenanlage, Kasse und Zugang zum Greifvogelpark, außerdem ein Café, Ferienwohnungen und andere Räumlichkeiten. Arnold merkt an: „Selbstverständlich wäre es der Wunsch der Stadt Triberg gewesen, dass der Greifvogelpark auch zukünftig für Gäste zur Verfügung steht. Von daher bedauern wir die Schließung dieser Einrichtung. Immer wieder besuchten auch Gruppen den Park, was für eine verlängerte Aufenthaltsdauer in unserer Stadt gesorgt hat.“ Der Greifvogel- und Eulenpark, direkt angrenzend an „Deutschlands höchste Wasserfälle“, sei für die Stadt Triberg von Anfang an eine weitere touristische Attraktion gewesen, die für zusätzliche Gäste gesorgt habe. „Der Greifvogelpark war fester Bestandteil unseres Marketings und wurde gemeinsam mit unseren weiteren Freizeiteinrichtungen beworben“, so Arnold.
Belebung durch Kombikarte
„Im Rahmen einer Kombikarte konnten die Tagesgäste unsere Freizeiteinrichtungen besichtigen, in denen auch der Greifvogelpark enthalten war, und dies für den Gast zu einem ermäßigten Preis. Die Kombikarte, die unter anderem an allen Wasserfall-Kassen und städtischen Freizeiteinrichtungen zu erwerben war, hat aus unserer Sicht zu einer deutlichen Belebung des Greifvogelparks geführt“, stellt Arnold fest.
Mit 58.000 Besuchern im Instagram-Museum Triberg-Fantasy gegenüber circa 51.000 Besuchern im gleichen Zeitraum des Vorjahres „liegen wir hier sogar mit fast 15 Prozent im Plus“, freut sich Arnold. „Somit rechnen wir mit dem stärksten Besucherergebnis seit der Eröffnung.“ Bis zum Jahresende würden auch zwei weitere Kojen im Rahmen der Ausstellung fertiggestellt. Und schließlich sei das Triberg-Land mit seinen interaktiven Modellbauanlagen von über 36.000 Gästen besucht worden, was auch hier ein Plus von circa sieben Prozent bedeute.
Erfreulich sei, dass das Segment der Busreiseveranstalter auch dieses Jahr wieder deutlich auf dem Vormarsch sei. Hier spüre die Stadt die Einbrüche seit Corona noch immer. Bei den Beherbergungen zeige sich, dass weitere Einheiten im Privatvermietungsbereich hinzugekommen seien, verweist Arnold auf weitere Möglichkeiten für Gäste.