Triberg – Unter dem Motto „Alle Menschen werden Brüder und Schwestern“ begeisterte die Stadt- und Kurkapelle Triberg bei ihrem 47. Weihnachtskonzert in der Stadtkirche St. Clemens mit einer Mischung aus festlicher Musik und bedeutungsvollen Botschaften. Und wie am Ende Diakon Klaus-Dieter Sembach betonte: „Immer wenn man denkt, das war das Beste, was man je von der Stadtmusik gehört hat, setzt Hansjörg Hilser im nächsten Jahr noch eins drauf.“
Schon die Eröffnung durch die Notenchaoten entpuppte sich als höchst erfreulich. Das Nachwuchsensemble hat sich aber auch intensiv mit Musik befasst. Mit „Fanfare und Triumph“ begannen die Notenchaoten höchst imposant. Brüder und Schwestern werden im Wettstreit, im Heranwachsen mit Young Life, mit „Still, Still, Still“ in Besinnlichkeit (mit Tristan Wernet als Gesangsinterpreten), das war die Attitüde hinter den Liedern. Oder dem Wunsch nach Frieden mit „Imagine“ – zu diesem Titel von John Lennon ergriff die frisch ausgebildete Musikmentorin Cora Schierack den Dirigentenstab. Tosender Applaus begleitete das junge Ensemble in die Pause.
Mit einer fulminant von Martin Scharrnagl arrangierten Interpretation von „Süßer die Glocken nie klingen“ startete das 50-köpfige Ensemble der Stadt- und Kurkapelle. Dirigent Hilser hatte die Musiker in Register- und Gesamtproben auf das Konzert vorbereitet – mit Erfolg, wie auch Moderator Klaus Dieter Sembach vermittelte. Sogar beim Sport werden Menschen aus verschiedensten Herkunftsländern zu Brüdern und Schwestern, wie die heimische Olympiasiegerin Aline Rotter-Focken in einem Schreiben verriet. Mit dramatischen Trompeten- und Paukenklängen brachte das Orchester „Olympic Fanfare and Theme“ in die Kirche.
Innehalten hieß es bei der „Meditation“ von Rudolf Sochor. Bei diesem Stück tauschte Annette Mildenberger ihr Baritonsaxofon gegen eine Blockflöte und interpretierte das Stück meisterlich und zu Herz gehend. „At the Break of Gondwana“ – dieses wundervolle Werk von Benjamin Yeo (Singapur) skizziert Eindrücke von der herrlichen Fauna und Flora des Superkontinents Gondwana. Einige ungewöhnliche Geräusche der Natur künden ein schillerndes Allegro mit viel Percussion und schnellen Tempowechseln an. Eine ruhige, sehr romantische Melodie spiegelt die Stille der Natur wider. Am Ende steht erneut das erste Thema, diesmal in einer monumentalen Instrumentierung. Für das Stück „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ begaben sich Trompeten und Posaunen „auf die Zinne“, sprich die Empore, was ein Erwachen hervorrief.
Es wurde auch wieder gesungen, dazu gab Dirigent Hilser den Stab an Wolfgang Kammerer weiter. Aus „The greatest Showman“ intonierte er gemeinsam mit Fabienne Dold den Titel „A Million Dreams“ – das Publikum war hingerissen.
Wie das Motto bereits verriet, durften sich die Konzertbesucher als vermeintlichen Schlusspunkt auf klassische Klänge aus Beethovens „Ode an die Freude“ freuen. Dieses Stück erfreut heute noch alle Menschen. Und Sebastian Sylla sagt, er wage sogar zu behaupten, „dass die Musik Beethovens imstande ist, Kriege zu beenden“.
Nach stehenden Ovationen kann man nicht einfach die Bühne verlassen. So erklang eine Hymne, die Brüderlichkeit kaum besser ausdrücken könnte: „We are the world“. Ganz am Ende wurde es nochmals weihnachtlich, zum Mitsingen. Langanhaltender Applaus begleitete die Musiker hinaus. Katharina d‘Angelo machte aufmerksam, dass die Spenden der Jugendarbeit, dem Kindergarten St. Anna und dem Familienzentrum Marienarten zugutekommen.